Marktberichte

Spanien kommt nicht aus dem Quark Dax hängt durch

Wenn die Kurse Achterbahn fahren, ist fester Halt angeraten.

Wenn die Kurse Achterbahn fahren, ist fester Halt angeraten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Hängepartie um einen umfassenden Hilfsantrag Spaniens lässt Anleger am deutschen Aktienmarkt vorsichtig agieren. Bei den Einzeltiteln sorgt unter anderem die Deutsche Telekom für Aufsehen. Der lang erwartete Börsengang von Talanx sorgt dagegen für Enttäuschung.

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Gewinnmitnahmen haben am Dienstag die Kurse am deutschen Aktienmarkt belastet. Dass es nicht zu deutlicheren Kurseinbußen kam, lag vor allem an den sich zuspitzenden Spekulationen, dass Spanien schon sehr bald einen Hilfsantrag in Brüssel stellen könnte. "Damit wäre ein weiterer Unsicherheitsfaktor vom Tisch", sagte ein Händler. Die Tatsache, dass Premierminister Mariano Rajoy klar gestellt hat, dass sein Land dieses Wochenende keinen Bailout beantragen werde, störte die Stimmung kaum.

Der Dax verlor 0,3 Prozent auf 7.306 Punkte und ging etwas leichter aus dem Handel. Der MDax hielt sich mit 11.150,93 Punkten dagegen 0,2 Prozent im Plus. Der TecDax legte ebenfalls 0,2 Prozent zu auf 820,11 Punkte.

Letztlich dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, wann Spanien Hilfe in Anspruch nehmen wird, ist die gängige Meinung. Nach Einschätzung von Morgan Stanley dürfte "dies eher früher als später der Fall sein". Als Zeitpunkt böte sich aus Sicht von Anleihen-Experte Dirk Gojny von der Nationalbank das Ecofin-Treffen am 8. Oktober an.

Im Blick stand die Aktie der Deutschen Telekom nach erneuten Spekulationen über ein Zusammengehen zwischen T-Mobile und MetroPCS. Im Handel äußerte man sich eher zurückhaltend. T-Mobile habe derzeit andere Probleme als den Kauf eines kleineren Anbieters. Ein befragter Analyst hält einen Kauf ebenfalls für wenig wahrscheinlich. Denkbar sei indes eine Kooperation beider Unternehmen, etwa im Bereich Call Centers oder beim Ausbau zukünftiger Netze, hieß es. Die Aktie der Deutschen Telekom gewann 1,3 Prozent auf 9,73 Euro.

Im Blick stand auch der Börsengang von Talanx. Der Börsenneuling hat ein nur durchwachsenes Börsendebüt hingelegt. Die Aktie des Versicherers ist am Dienstag mit einem Kurs von 19,05 Euro gestartet und ging mit 18,50 Euro aus dem Handel. Das ist zwar 0,20 Euro bzw 1,1 Prozent mehr als der Ausgabepreis. Dieser war aber im Vergleich zur Bookbuildung-Spanne von 17,30 bis 20,30 Euro eher niedrig festgelegt worden. Talanx sammelt damit insgesamt brutto rund 467 Millionen Euro ein.

Unter Abgabedruck stand der Chemiesektor. Hier war im Handel von Gewinnmitnahmen die Rede. Lanxess-Aktien verloren 2,7 Prozent auf 64,07 Euro, für BASF-Papiere ging es 1,3 Prozent auf 66,61 Euro nach unten. Nach einer Herunterstufung durch Warburg auf "Hold" ging es für die Infineon-Aktie um 2,4 Prozent auf 5,03 Euro bergab. Schwache Geschäftszahlen von Mosaic belasteten das K+S-Papier dagegen kaum; für dieses ging es um lediglich 0,3 Prozent nach unten. Nach der jüngsten Korrektur konnten sich hingegen Lufthansa-Papiere erholen. Die Aktie gewann 1,5 Prozent auf 10,86 Euro.

Quelle: ntv.de, nne/DJ

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