China und Portugal belasten Dax im Minus erwartet
22.03.2012, 07:28 UhrMit einem Rückwärtsgang im Dax rechnen Händler am Donnerstag. Als belastend dürften sich erneute Daten über eine Wirtschaftsabschwächung in China erweisen. Dort fiel der HSBC-Einkaufsmanager-Index weiter. Die Vorlagen aus Asien und den USA werden im Handel als uninspirierend bezeichnet. Die Nachrichtenlage auf Unternehmensseite sei dünn, dicht besetzt jedoch die Konjunktur-Agenda. "Es sieht klar nach einem Tag aus, an dem Konjunkturdaten den Ton angeben", sagt ein Händler. Daneben rücke die Euro-Zone wieder mit schlechten Nachrichten in den Fokus, heißt es mit Blick auf den Generalstreik in Portugal. Der Dax könnte bei schlechten Daten durchaus einen Test der Unterstützungen um 7.000 Punkte versuchten.
In China sorgt der Einkaufsmanager-Index von HSBC für gedrückte Stimmung. Er fiel auf den tiefsten Stand seit vier Monaten. Der Index sank auf 48,1 Punkte von 49,6 und verharrte damit zum fünften Mal in Folge unterhalb der Marke von 50 Punkten, oberhalb derer ein Wachstum angezeigt wird. "Das Wachstum könnte sich angesichts schwacher Exportaufträge und einer sinkenden Inlandsnachfrage weiter verlangsamen. Das dürfte eine weitere geldpolitische Lockerung notwendig machen", erklärte der HSBC-Chefvolkswirt für China, Qu Hongbin. Auch der Subindex für Auftragseingänge ging zurück.
Ein Analyst warnt jedoch davor, die Daten überzubewerten: "Der HSBC-Index schaut mehr auf Unternehmen, die die Werkbänke internationaler Firmen sind". Damit sei er nur ein Spiegel der Weltkonjunktur. Der offizielle China-PMI beziehe hingegen mehr chinesische Großunternehmen ein, die das innere Wachstum Chinas spiegelten.
Die Agenda der Konjunkturdaten ist vor allem in Europa dicht besetzt. Hier stehen die Einkaufsmanager der diversen Mitgliedsländer und das EU-Verbrauchervertrauen an. In Großbritannien werden die Retail-Daten veröffentlicht. Der Geschäftsklima-Index aus Belgien wird von manchen Händlern und Analysten als guter Vorlauf-Indikator für den ifo-Index gesehen. Aus den USA kommen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, der FHFA-Hauspreis-Index und die Frühindikatoren.
Quelle: ntv.de, DJ