Marktberichte

Königlicher Wochenausklang Dax knackt 7500 Punkte

Der deutsche Aktienmarkt setzt seine Kursrally auch am letzten Tag der Woche fort. Große Sprünge sind zwar nicht mehr drin, doch auch ein übersichtliches Plus reicht, um den Leitindex Dax über die Marke von 7500 Punkten zu hieven.

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(Foto: dapd)

Kursgewinne auf breiter Front haben den Dax am Freitag auf den höchsten Stand seit Anfang 2008 klettern lassen. Einzig die Papiere von Daimler, Lufthansa und Commerzbank drohten mit Kursverlusten dem starken Wochenausklang einen Strich durch die Rechnung zu machen. Am Ende reichte es jedoch, um den Dax wieder über der Marke von 7500 Punkten schließen zu lassen.

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Der Dax beendete die Handelswoche mit einem Kursgewinn von 0,5 Prozent auf 7514,46 Punkten. Auf Wochensicht hat der Leitindex damit 2,5 Prozent hinzugewonnen. Der MDax legte um 0,3 Prozent auf 10.740.45 Punkte zu. Für den TecDax ging es dank Übernahmephantasien in der Solarbranche um 1,3 Prozent auf 935,10 Punkte nach oben.

"Es herrscht ungebrochener Optimismus", sagte ein Händler. "Angesichts des Gewinnwachstums bei großen Unternehmen und der anhaltend lockeren US-Geldpolitik gibt es eigentlich keine Alternative zu Aktien." Händler berichteten allerdings von relativ niedrigen Umsätzen, da die Märkte in London wegen der Hochzeit im britischen Königshaus geschlossen waren.

Jüngste US-Daten wurden von Börsianern als gemischt gewertet. Der Einkaufsmanager-Index aus Chicago für April war stärker als erwartet gefallen, während das von Thomson Reuters und der Universität Michigan ermittelte US-Verbrauchervertrauen in etwa die Markterwartungen erreichte. "Die Zahlen wurden als Bestätigung aufgefasst, dass Fed-Chef Ben Bernanke mit der Fortsetzung seiner Nullzinspolitik richtig liegt", sagte ein Börsianer. Die US-Notenbank hatte Mitte der Woche keine baldige Straffung der Geldpolitik in Aussicht gestellt. Die US-Börsen lagen im frühen Geschäft leicht im Plus.

Übernahmephantasie im TecDax

Besonders im Fokus des Interesses der Anleger standen die Solarwerte im TecDax. Der Ölkonzern Total will 60 Prozent am Modulhersteller SunPower übernehmen. "Wir sehen eine hohe Prämie, die die Franzosen für den Einstieg in Erneuerbare Energien zahlen", so ein Händler. Q-Cells verteuerten sich um 4,5 Prozent, SMA Solar um 4,9 Prozent, Phoenix Solar sogar um 8,2 Prozent und SolarWorld um 6,0 Prozent.

Unter den Standardwerten gaben unter den wenigen Verlierern Daimler nach Geschäftszahlen für das erste Quartal um 1,7 Prozent nach. Der Unternehmensbericht des Automobilherstellers sei zwar leicht über den Markterwartungen ausgefallen, sagt Silvia-Quandt-Analyst Albrecht Denninghoff. Allerdings sei die Abweichung zu gering, um sich noch positiv auf den Aktienkurs auszuwirken. Dafür hätten etwa VW und Volvo mit ihren Zahlen die Latte zu hoch gelegt.

Am anderen Ende des Index legten die Papiere von Volkswagen nach einer positiven Studie der HSBC um 1,5 Prozent zu. Die Analysten erhöhten ihr Kursziel für die Papiere um 10 auf 170 Euro und bekräftigten ihre Einschätzung "Overweight".

Ein negativer Analystenkommentar belastete dagegen die Aktien der Lufthansa, die 0,5 Prozent abgaben. Analysten der BHF-Bank senkten ihre Einschätzung der Papiere von Marketweight auf Underweight und legten das Kursziel statt bei 15 nun bei 14 Euro fest.

K+S rückten um 0,9 Prozent vor. Am Morgen hat die norwegische Yara ihre Geschäftszahlen für das Auftaktvierteljahr vorgelegt. Die sind nach Ansicht von Argo-Securities-Analystin Marianne Skeisvoll Bjornsen gut ausgefallen, die Margen hätten sich ordentlich entwickelt und der Ausblick sei zuversichtlich. Daher müssten wohl die Konsensschätzungen für das laufende Jahr angehoben werden.

MorphoSys legten im TecDax um 5,2 Prozent zu. Das Biotechnologieunternehmen hat im Auftaktvierteljahr dank einer Meilensteinzahlung von Novartis ein Rekordergebnis ausgewiesen. Die noch folgenden Quartale des Jahres dürften angesichts steigender Ausgaben für Forschung und Entwicklung indes negative Ergebnisse liefern, kommentiert Equinet-Analyst Martin Possienke. Die Konsensschätzung für das Ebit 2012 sei vermutlich zu hoch.

Quelle: ntv.de, nne/DJ/rts

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