Marktberichte

Industriewerte stark Dax mit sattem Plus

Der deutsche Aktienmarkt bewegt sich wieder nach oben. Die Börsianer reagieren auf Meldungen, die eine leichte Entspannung in der europäischen Schuldenkrise suggerieren. Für gute Laune auf dem Parkett sorgen Siemens und die Autobauer.

"Viele Anleger sind orientierungslos."

"Viele Anleger sind orientierungslos."

(Foto: picture alliance / dpa)

Kurssprünge von Siemens und anderen Industrieaktien haben dem deutschen Aktienmarkt am Dienstag Schwung gegeben. Auch eine leichte Entspannung in der europäischen Staatsschuldenkrise sorgte Händlern zufolge für bessere Stimmung. Portugals Haushaltsdefizit fiel nach Angaben von Ministerpräsident Jose Socrates im vergangenen Jahr geringer als erwartet aus. "Man geht am Markt nun davon aus, dass bei der Auktion von Staatsanleihen am Mittwoch alles klar geht", sagte ein Börsianer. Für Rückenwind in Frankfurt sorgte auch der positive Handelsbeginn in den USA.

Der Dax stieg um 1,2 Prozent und schloss bei 6942 Punkten. Der MDax legte um 2,2 Prozent auf 10.120 Zähler zu. Der TecDax verzeichnete ein Plus von 2,5 Prozent und lag bei 878 Punkten.

Allerdings waren die Umsätze relativ gering. "Viele langfristige Investoren stehen noch an der Seitenlinie und warten ab, wie sich das Patt zu Beginn der Berichtssaison auflöst", sagte ein Börsianer. Zwar strotzen Konzerne wie Siemens und der US-Aluminiumhersteller Alcoa vor Zuversicht. "Aber die Bäume wachsen nach den starken letzten Quartalen auch nicht mehr in den Himmel. Die Unternehmen müssen die optimistischen Erwartungen der Analysten erst einmal erfüllen."

Die Aktien von Dax-Schwergewicht Siemens verteuerten sich um 3,0 Prozent. Der Konzern hatte erklärt, mit prall gefüllten Auftragsbüchern ins neue Geschäftsjahr zu starten. Händlern zufolge profitierten die Aktien des Industriekonzerns wie auch die der deutschen Autobauer vom anhaltend starken Kreditwachstum im wichtigen Absatzmarkt China. So waren auch die Autowerte im Plus: VW legten um 3,4 Prozent zu; BMW und Daimler stiegen um je 2,0 Prozent.

VW profitierte laut Händlern auch davon, dass der italienische Konkurrent Fiat nach den Worten von Vorstandschef Sergio Marchionne am Kauf der VW-Beteiligungen an MAN und Scania interessiert ist. MAN-Aktien legten um 4,6 Prozent zu. Börsianer zweifelten jedoch am Erfolg des Vorstoßes. "Die Vorstellung, dass VW sein Lkw-Geschäft verkauft, ist einfach absurd", sagte ein Händler.

Auf der Verliererseite im Dax standen dagegen die Aktien des Handelskonzerns Metro und des Konsumgüterherstellers Beiersdorf mit minus 0,8 beziehungsweise minus 1,1 Prozent. Bei Beiersdorf hat der Umbau des Kosmetikgeschäfts den Gewinn 2010 gedrückt. Metro hat trotz der optimistischen Prognosen des Branchenverbands HDE im wichtigen Weihnachtsgeschäft in Deutschland Einbußen verzeichnet. Dank florierender Geschäfte vor allem in Asien stiegen die Umsätze insgesamt von Oktober bis Dezember leicht, blieben aber hinter den Erwartungen der Analysten zurück.

Im TecDax machten Aixtron die Kursverluste vom Vortag wieder mehr als wett: Im Schlepptau einer Kaufempfehlung der Commerzbank legten die Aktien 6,6 Prozent zu. Phoenix Solar fielen dagegen um 2,2 Prozent. Händlern zufolge haben die Barclays-Analysten die Aktien auf "Equalweight" von "Overweight" herabgestuft.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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