Marktberichte

Impulse aus den USA fehlen Dax tritt auf der Stelle

In einem extrem umsatzschwachen Geschäft hat der Dax am Montag etwas höher geschlossen. Wirkliche Impulse für die europäischen Börsen gab es Händlern zufolge aber nicht, da die Börsen in London und New York wegen Feiertagen geschlossen waren. "Den Tag hätten wir uns auch schenken können", sagte ein Händler. Viele Bewegungen seien zufallsbedingt oder technisch getrieben gewesen.

Der Leitindex Dax gewann bis Handelsende 0,1 Prozent auf 6953,84 Zähler. Der MDax der mittelgroßen Werte verlor hingegen 0,8 Prozent auf 9473,59 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax fiel um 1,2 Prozent auf 843,11 Punkte.

Im Dax gewannen Aktien der Hypo Real Estate als einer der stärksten Dax-Werte zwei Prozent auf 21,60 Euro. Marktteilnehmer führten dies weiter auf das von der Investorengruppe um den US-Finanzinvestor J.C. Flowers am Freitag vorgelegte Gebot für den Einstieg beim Immobilienfinanzierer zurück.

Die Papiere des Pharmakonzerns Merck legten ebenfalls rund zwei Prozent zu und notieren damit bei 92,05 Euro. Fundamentale Gründe für den deutlichen Anstieg waren jedoch nicht ersichtlich.

Kursgewinne bei den Versorgern stützten den Gesamtmarkt zusätzlich. Händlern zufolge legten Anleger wegen der Aussicht auf weiter steigende Energiepreise die Titel von Eon und RWE in ihr Depot, die 1,3 bzw. 0,5 Prozent zulegten.

Papiere von Deutsche Telekom legten um 0,9 Prozent auf 10,86 Euro zu und trotzten damit der Bespitzelungsaffäre und der möglichen Aufnahme eines Ermittlungsverfahrens, über das die Staatsanwaltschaft Bonn noch nicht entschieden hat.

SAP-Anteile legten nach einem Presseinterview um 0,8 Prozent auf 33,49 Euro zu. Der Softwarekonzern will nach Aussagen des Finanzvorstands Werner Brandt seine Marge in den kommenden Jahren deutlich verbessern. Händler beurteilten das Interview leicht positiv.

Nach zunächst positiv aufgenommenen Meldungen rutschten Infineon um 2,% Prozent auf 6,14 Euro ab und sanken damit ans Dax-Ende. Der Finanzinvestor KKR wird laut einem Pressebericht möglicherweise schon bald neuer Großaktionär beim kriselnden Chiphersteller. Marktteilnehmer meldeten aber Zweifel an, ob damit die Probleme zu lösen seien. Nach Börsenschluss teilte Infineon mit, dass Konzern-Chef Ziebart sein Amt als Vorstandsvorsitzender zum 1. Juni niederlegt. Ziebarts Nachfolger werde Peter Bauer.

Im MDax sackte Demag Cranes als einer der schwächsten Werte um 4,9 Prozent auf 35,69 Euro ab. Einem Händler zufolge wurden bei 37,20 Euro Stopp-Loss-Verkäufe ausgelöst. 'Möglicherweise nimmt eine größere Adresse Gewinne mit, nachdem die Titel des Kranbauers zuletzt kräftig zugelegt haben', sagte der Börsianer.

Die laut Händlern "heiß gelaufenen" Papiere von K+S verbilligten sich mit minus 1,5 Prozent auf 297,49 Euro ebenfalls deutlich. "Bei den Werten, an denen noch Speck dran ist, werden Gewinne mitgenommen", sagte ein Händler. Die Aktien des MDax-Schwergewichts haben seit Jahresbeginn 85 Prozent an Wert gewonnen. Der Nebenwerteindex hat im gleichen Zeitraum vier Prozent verloren. Börsianer berichteten zudem von technisch ausgelösten Verkäufen.

Nordex zogen im TecDax trotz schwacher Zahlen um 1,6 Prozent auf 29,32 Euro an. Befürchtete negativere Überraschungen seien ausgeblieben, hieß es zur Begründung.

United Internet verloren nach reduzierten Prognosen der Vermarktungstochter AdLINK um 2,40 Prozent auf 13,43 Euro.

Quelle: ntv.de

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