Marktberichte

Hypothekenkrise nicht ausgestanden Dow etwas schwächer

Von Lars Halter

Die amerikanischen Börsen bleiben nach ihrer Achterbahnfahrt am Montag weiterhin vorsichtig. Vor einem Dreier-Gipfel, der in Washington die Zinspolitik bespricht, bewegen sich die Indizes im negativen Bereich. Eine halbe Stunde nach Handelsbeginn notiert der Dow-Jones-Index mit einem Minus von 0,3 Prozent bei 13.080 Punkten.

Der marktbreite S&P-500-Index verschlechtert sich um 0,1 Prozent auf 1444 Punkte, und die Hightech-orientierte Nasdaq markiert ebenfalls ein Minus von 0,2 Prozent bei 2502 Punkten.

In Washington tagt zur Stunde ein Dreier-Gipfel: Finanzminister Hank Paulson und Fed-Chef Ben Bernanke treffen mit dem Vorsitzenden des Finanzausschusses des Senats, Senator Chris Dodd, zusammen. Es geht um die laufende Kredit-Krise und die Zinspolitik der Notenbank. Experten fordern immer dringender eine Zinssenkung, die noch vor der nächsten Fed-Sitzung am 18. September erfolgen solle. Paulson warnte, die Probleme seien noch lange nicht ausgestanden.

Unterdessen macht eine Warnung der WestLB Schlagzeilen, wo man fürchtet, dass das Ausland zunehmend zögere, Kredite zu vergeben, was zu einer Finanzkrise führen könne.

Weitere Nachrichten aus dem Sektor: Der Kreditriese Capitol One hat bereits am Montag nach Börsenschluss bekannt gegeben, seine Hypothekensparte zu schließen und 1900 Mitarbeiter zu entlassen. Man sehe keine Stabilität mehr in dem Geschäft, private Hypotheken zu geben und später an Fonds oder ähnliche Abnehmer weiter zu verkaufen. Die Papiere verloren 0,4 Prozent. Bereits am Vortag hat Countrywide Financial Entlassungen angekündigt. Das Unternehmen, das zu den am stärksten von der Kreditkrise betroffenen gehört, will damit die Kosten unter Kontrolle kriegen. Unterdessen schreibt das Wall Street Journal, dass Countrywide ein Übernahmeziel für Warren Buffet werden könne.

Weiter in den Keller mit einem Minus von fast sechs Prozent ging der Kurs des Hypothekenfinanzierers Thornburg, der am Montag die Trennung von Krediten und anderen Vermögenswerten im Gesamtvolumen von mehr als 20 Milliarden Dollar bekannt gegeben hatte.

Zu den großen Verlierern gehören hingegen die Bauunternehmen: Die Bank of America stuft einige von ihnen ab, darunter Toll Brothers und Hovnanian sowie Standard Pacific. Den Unternehmen würden immer mehr Kunden fehlen, weil Banken bereits zugesagte Hypotheken zurückziehen würden und neue Hypotheken kaum noch vergeben würden.

Nur am Rande werden einige Quartalszahlen aus dem Einzelhandel diskutiert. Der Teenie-Ausstatter American Eagle Outfitters blickt für das vergangene Vierteljahr auf ein Gewinnplus von 11 Prozent und schlägt die Erwartungen der Analysten. Der Büro-Riese Staple meldet genau in Höhe der Prognosen. Gekauft wurden Anteilsscheine der Discount-Kette Target, die unerwartet starke Ergebnisse vorgelegt hatte. Target-Aktien verteuerten sich um 0,2 Prozent.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen