Marktberichte

Fulminanter Wochenstart Dow knackt 10.000

Neue Woche, neues Glück: Die amerikanischen Anleger gaben sich nach der Achterbahnfahrt in der vergangenen Woche am Montag erst mal wieder optimistisch und sammelten kräftig Aktien ein. Der Dow Jones stieg um 1,8 Prozent auf 10.146 Punkte, die Nasdaq verbesserte sich um 2,6 Prozent auf 1.770 Punkte.

In der vergangenen Woche hatten sich die US-Börsen extrem schwankungsanfällig gezeigt - am Ende stand für den Dow Jones im Wochenvergleich ein Plus von 0,65 Prozent und für die Nasdaq ein Minus von 4,4 Prozent in den Büchern. Für die Technologiebörse war es bereits die vierte Minus-Woche in Folge.

Händler gehen davon aus, dass auch die aktuelle Börsenwoche keinen eindeutigen Trend bringen wird. Der Markt sei weiterhin einfach über alles besorgt, so Larry Wachtel von Prudential Securities. Es gebe zwar einen Anstieg der Konjunktur, doch fiele dieser recht langsam aus. Die meisten Anleger hätten mit einem wesentlich deutlicheren Anspringen der Wirtschaft gerechnet, zudem seien die Sorgen um die Bilanzierungspraktiken einiger US-Konzerne noch lange nicht ausgestanden.

Gute Nachrichten gab es am Montag von der Unternehmensseite. Der US-Autohersteller General Motors hat seine Gewinnprognose für das erste Quartal sowie das Gesamtjahr 2002 angehoben. Beim Gewinn je Aktie rechne man in den ersten drei Monaten nun mit 1,20 Dollar gegenüber der ursprünglichen Prognose von einem Dollar, so der Autobauer. Die Analysten-Prognosen für das erste Quartal lagen bei 0,87 Dollar. Für das Gesamtjahr erhöhte GM seine Gewinnprognose um 50 Cent auf 3,50 Dollar je Aktie. Hier hatten Analysten bislang 2,95 Dollar prognostiziert. Die Aktie verbesserte sich um 4,5 Prozent auf 55,48 Dollar.

Der Mobilfunkausrüster Qualcomm bekräftigte unterdessen seine Gewinnerwartungen für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Der Gewinn je Aktie werde 20 Cent vor Sonderposten betragen und liege damit innerhalb der zuvor angekündigten Spanne von 19 bis 21 Cent, so das Unternehmen. Analysten gingen in ihren Prognosen bislang ebenfalls von 20 Cent je Aktie Gewinn im zweiten Quartal bei Qualcomm aus. Die Aktie legte 9,8 Prozent auf 35,90 Dollar zu.

Seinen Ausblick für das erste Quartal und das Gesamtgeschäftsjahr bestätigte am Montag auch der Foto- und Kamera-Konzern Eastman Kodak. Die Gewinnspanne für das erste Quartal liege zwischen 5 und 15 Cent und für das Gesamtjahr zwischen 2 Dollar und 2,60 Dollar, teilte das Unternehmen anlässlich einer Photo-Messe mit. Analysten erwarten für das ersten Quartal einen Gewinn je Aktie von 11 Cent und für das Gesamtjahr von 2,18 Cent. Die Papiere stiegen 4,0 Prozent auf 31,57 Dollar.

Banc Of America hat die Aktie von Sun Microsystems auf "Kaufen" hoch gestuft. Der Kurs sei durch die jüngsten Verluste auf ein attraktives Einstiegsniveau zurück gefallen. Das ließen sich die Investoren nicht zwei mal sagen und folgten der Empfehlung. Die Aktie schloss mit 9,9 Prozent bei 8,87 Dollar im Plus.

Zahlen gab es von der zweitgrößten US-Baumarktkette Lowe’s. Das Unternehmen hat im vierten Quartal seinen Gewinn auf 28 Cent je Aktie gegenüber 18 Cent im vergleichbaren Vorjahresquartal gesteigert. Analysten hatten nur mit einem Anstieg der Gewinne auf 25 Cent je Aktie gerechnet. Der Umsatz stieg im vierten Quartal um 15,6 Prozent auf 5,3 Milliarden Dollar, so das Unternehmen weiter, so das Unternehmen weiter. Die Papiere verbesserten sich 3,1 Prozent auf 47,49 Dollar.

Der Baumaschinenkonzern Caterpillar profitiert von einem positiven Bericht im renommierten Anlegermagazin Barron's. Dort hatte sich CEO Glen Barton zuversichtlich für das vierte Quartal geäußert. Begründet hatte er dies mit einer generellen leichten Erholung der US-Konjunktur. Die Aktie legte um 6,4 Prozent auf 56,06 Dollar zu.

Zwei Hersteller von Sicherheitstechnik, die nach den Ereignissen des 11. September in den Anlegerfokus geraten waren, wollen fusionieren. Es handelt sich dabei um den Anbieter von System zur automatischen Erkennung von Fingerabdrücken Identix und um den Spezialisten für Gesichtserkennungssysteme Visionics. Beide versprechen sich von diesem Schritt weit reichende Synergieeffekte und wollen so der verstärkten Nachfrage von Fluggesellschaften und Flughafenbetreibern besser nachkommen. Während Identix um 20,7 Prozent auf 8,39 Dollar zulegte, gewann Visionics 9,1 Prozent auf 11,45 Dollar.

Eine neue Pleite deutet sich an. Der Betreiber von Hochgeschwindigkeitsdatennetzen Williams Communications erwägt, Gläubigerschutz nach Chapter 11 zu beantragen. Noch verhandele man allerdings mit den Banken, um einen solchen Schritt abzuwenden. Die Aktie brach nach der Mitteilung um rund 57 Prozent auf 22 Cent ein. Auch die ehemalige Mutter, der Energiehändler Williams, musste kräftig Federn lassen. Das Unternehmen hatte zwar im April 2000 95 Prozent seiner damaligen Tochter an die Börse gebracht, dabei aber gleichzeitig die Übernahme von über zwei Milliarden Dollar an Verbindlichkeiten zugesichert. Für Williams ging es 9,0 Prozent auf 14,84 Dollar ins Minus.

Gut liefen die Geschäfte beim Kosmetikkonzern Revlon. Der Umsatz ist im vierten Quartal um sechs Prozent auf gut 330 Millionen Dollar gestiegen. Gleichzeitig wurde der Nettoverlust fast halbiert. Neben dem Umsatzanstieg seien dafür auch umfangreiche Kosteneinsparungen verantwortlich. Auch für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich Revlon zuversichtlich. Die Investoren honorieren diese Nachricht und sorgen für ein Kursplus von 10,4 Prozent auf 5,30 Dollar.

Nachbörslich kam dann wieder mal eine Gewinnwarnung. Der Auftragsproduzent von elektronischen Komponenten Flextronics wird im laufenden Quartal die Gewinnerwartungen verfehlen, beim Umsatz aber die Prognosen erfüllen. Konkrete Zahlen nannte CEO Michael Marks in einer Telefonkonferenz allerdings nicht. Die Aktie, die während der regulären Handelszeiten zwei Prozent zulegte, brach nachbörslich um rund fünf Prozent ein.

Quelle: ntv.de

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