Marktberichte

Griechenland vor der Pleite Dow schließt im Minus

Die Angst vor einer Ausweitung der europäischen Schuldenkrise erfasst auch die New Yorker Börsen. Die amerikanischen Indizes gehen dementsprechend auf Talfahrt. Der Goldpreis zieht die Anleger dagegen wieder in seinen Bann - und auch Tyco sorgt für Freude bei seinen Anlegern.

DAB1744-20110912.jpg5697032125957741692.jpg

(Foto: AP)

Neue Ängste vor einer Pleite Griechenlands haben die Wall Street am Montag auf Talfahrt geschickt. Zu den größten Verlierern zählten die Anleger von Finanztiteln. Wegen eines Rückgangs des Ölpreises rutschten zudem die Energiewerte deutlich ins Minus. Nach den Kursaufschlägen in der Vorwoche nahmen einige Anleger außerdem Gewinne mit. Einige Investoren traten die Flucht in als sicher geltende Anlagen wie Gold an.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging mit einem Minus von 0,9 Prozent bei 11.401 Punkten aus dem Handel, nachdem er zeitweise mehr als zwei Prozent schwächer tendiert hatte. Im Verlauf pendelte der Index zwischen 11.255 und 11.506 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500 fiel knapp ein Prozent auf 1204 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor rund 0,4 Prozent auf 2612 Punkte. In Frankfurt rutschte der Dax zeitweise um bis zu 3,8 Prozent auf 5362 Punkte ab und zehrte damit gut die Hälfte seiner Vorwochengewinne wieder auf. Aus dem Handel ging der deutsche Leitindex mit einem Minus von 2,8 Prozent auf 5415 Zählern.

Schuldenkrise und kein Ende

Eine mit Spannung erwartete Telefonkonferenz der griechischen Regierung mit der Gläubiger-Troika aus EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank war ohne greifbares Ergebnis zu Ende gegangen. Das Finanzministerium in Athen erklärte lediglich, das Gespräch sei "produktiv und substanziell" gewesen. Eine weitere Telefonkonferenz wurde für Dienstagabend angesetzt. Aus dem griechischen Finanzministerium verlautete aber, dass eine Einigung zum Greifen nahe sei. Daraufhin machten die US-Aktienmärkte einige ihrer Verluste wieder wett.

Bei den Finanztiteln stach Goldman Sachs mit einem Minus von 2,5 Prozent hervor. Die Aktionäre der Bank of America mussten sogar einen Kursverlust von 3,3 Prozent hinnehmen. Der S&P-Banken-Index tendierte 2,7 Prozent im Minus. Der S&P-Energie-Index lag 1,5 Prozent tiefer, nachdem die Ölpreise auf breiter Front nachgelassen hatten.

Aus 1 mach 3

Bei den Einzelwerten sprangen die Aktien von Tyco um mehr als zwei Prozent in die Höhe. Der US-Mischkonzern spaltet sich auf. Dabei sollen drei eigenständige, an der Börse gelistete Unternehmen entstehen. Die drei neuen Gesellschaften sollen zu 100 Prozent den Aktionären gehören.

Die in den USA gehandelten Anteilsscheine von UBS fielen dagegen mehr als 3 Prozent. Der in der vergangenen Woche aufgedeckte Handelsskandal kommt die Schweizer Großbank teurer zu stehen als zunächst angenommen. Der Schaden, den ein Händler mit nicht erlaubten Geschäften angerichtet habe, belaufe sich auf 2,3 Mrd. Dollar, teilte UBS am Sonntag mit. Am Donnerstag hatte die Bank den Schaden noch auf 2 Mrd. Dollar geschätzt.

Alcoa, Boeing und Co.

Zudem fielen die Aktien des Aluminiumherstellers Alcoa um 3,3 Prozent. Sie litten ebenso wie die europäischen Rohstoffunternehmen unter sinkenden Rohstoffpreisen.

Die Anteilsscheine von Boeing verbilligten sich um 1,9 Prozent, nachdem der Flugzeugbauer nur wenige Tage vor der Erstauslieferung des vergrößerten Jumbo-Jets 747-8 den Termin kurzfristig abgesagt hatte. "Wir müssen noch einige vertragliche Probleme mit unserem Kunden Cargolux klären", schrieb Verkaufschef Randy Tinseth am späten Freitag in seinem Blog.

Dass United Technologies die Übernahme des Flugzeugzulieferers Goodrich erwägt, ließ die Aktien des Mischkonzerns um bescheidene 0,1 Prozent steigen, während die Goodrich-Papiere um 15,8 Prozent nach oben sprangen. Das Unternehmen mit einem Marktwert von 11,6 Mrd. Dollar sei der wahrscheinlichste Übernahmekandidat, zitiert die Nachrichtenagentur Bloomberg drei mit dem Vorgang vertraute Personen. Ein Sprecher von United Technologies wollte den Bericht nicht kommentieren.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen