Marktberichte

Politische Schulden-Irrfahrt Dax verliert kräftig

Der deutsche Aktienmarkt bewegt sich am Montag klar in der Minuszone. Das aus der Sicht der Börsianer schlechte politische Management der Schuldenkrise sorgt für große Verunsicherung. Viele Investoren stellen sich zunehmend auf eine Pleite Griechenlands ein.

In Frankfurt geht es muit den Kursen bergab.

In Frankfurt geht es muit den Kursen bergab.

(Foto: REUTERS)

Die unklare Zukunft Griechenlands hat den Anlegern zum Wochenauftakt wieder die Sorgenfalten auf die Stirn getrieben. Die deutschen Indizes rauschten nach den Zugewinnen der Vorwoche wieder in die Tiefe. Der negative Handelsbeginn in den USA sorgte in Frankfurt für eine Ausweitung der Verluste.

Der Dax verlor 2,8 Prozent und schloss bei 5416 Punkten. Damit baute er zum Handelsende einen Teil seiner Verluste ab. Am Nachmittag hatte der Leitindex noch klar unterhalb der Marke von 5400 Punkten gelegen. Der MDax gab um 2,1 Prozent auf 8721 Zähler nach. Der TecDax verzeichnete ein Minus von 2,4 Prozent und wies 690 Punkte auf.

Marktbeobachterin Anita Paluch von Gekko Global Markets verwies angesichts der Verluste darauf, dass ein erhoffter Lösungsansatz auf dem Finanzministertreffen am Wochenende ausgeblieben sei. Eine Auszahlung dringend benötigter Hilfsgelder stehe weiterhin auf der Kippe. "Die Sparmaßnahmen haben die Schuldenkrise bislang nicht eindämmen können, und es ist unwahrscheinlich, dass Griechenland das Ziel für das Defizit in diesem Jahr erfüllen kann", sagte die Expertin. Weiteres könnte in diesem Zusammenhang eine am Abend anstehende Telefonkonferenz der Europäischen Union (EU) und des Internationalen Währungsfonds (IWF) mit der griechischen Regierung ergeben.

Griechenland braucht die für Oktober geplanten acht Milliarden Euro, um Löhne und Gehälter auszahlen zu können. Die Entscheidung über die Überweisung der Tranche ist allerdings vertagt auf Anfang Oktober. Viele Investoren stellen sich zunehmend auf eine Pleite Griechenlands ein. Die Versicherungen gegen einen Zahlungsausfall des Mittelmeerstaates verteuerten sich zu Wochenbeginn deutlich. "Beim Erkennen von Risiken sind Kreditmärkte in der Regel sehr viel schneller als die Aktienmärkte", sagte ein Händler.

Angesichts der Unwägbarkeiten wurden auch in Frankfurt Finanzwerte abgestoßen. Allerdings konnten sie ihre zunächst starken Verluste eindämmen. Commerzbank verloren 4,1 Prozent; Deutsche Bank verbilligten sich um 4,5 Prozent.

Auch die Autowerte wurden in Mitleidenschaft gezogen. VW sackten um 5,4 Prozent ab; Daimler gaben um 2,7 Prozent nach. Die sich zunächst wacker schlagende Aktie von BMW verbilligte sich um 1,7 Prozent. Der Münchner Autobauer will weiter bei den Premiumherstellern die Nummer eins bleiben. Der Konzern bekräftigte die Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr.

Bergab ging es auch mit den sogenannten Zyklikern. ThyssenKrupp gingen um 4,0 Prozent runter. Bayer und BASF verloren 3,2 beziehungsweise 2,0 Prozent.

Im MDax hielten sich EADS mit einem Plus von 2,8 Prozent. Händlern zufolge half ein Medienbericht, wonach das Emirat Katar erwägt, 7,5 Prozent der Anteile von Daimler zu übernehmen.

Im TecDax stürzten SMA Solar um 12,3 Prozent ab. Analysten der italienischen Bank Unicredit haben die Aktien auf Verkauf heruntergestuft. Zudem korrigierte das Unternehmen seine Gewinnerwartung nach unten. SMA ist Weltmarktführer bei Wechseleinrichtungen für Solaranlagen.

Quelle: ntv.de, wne/dpa/rts/DJ

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