Marktberichte

Mögliche Hilfen für Athen Dow sprengt die Fesseln

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Schuldenkrise in Europa bleibt an der Wall Street ein wichtiges Thema. Allerdings rechnen die US-Anleger mit einem zunächst einmal positiven Ausgang - in dieser Woche. Die Kurse beweisen es, denn vor allem Bankenwerte können zulegen. Eine Überraschung erleben Icagen-Anleger.

Gestützt von Kursgewinnen im Bankensektor sind die US-Börsen erholt in die neue Woche gestartet. Nach zuvor drei Verlusttagen in Folge verbuchte die Wall Street wieder Gewinne - dank Kurszuwächsen von Bankenwerten. Aktien von Bank of America oder JPMorgan reagierten positiv auf die Beschlüsse des Baseler Ausschuss vom Samstag. Bankaufseher und Notenbanker aus 27 Staaten hatten beschlossen, dass die weltweit wichtigsten Institute ihren Kapitalpuffer zusätzlich zu dem allgemein festgelegten Wert um bis zu 2,5 Prozent aufstocken müssen. "Die Zahl ist nicht so hoch wie gedacht - es hätte schlimmer kommen können", sagte Fred Dickson, Chef-Marktstratege bei D.A. Davidson & Co. Viele Investoren hätten mit zusätzlichen drei Prozent für systemrelevante Geldhäuser gerechnet.

Den Aufwärtstrend unterstützte zudem die Aussicht auf weitere Hilfen für das schuldengeplagte Griechenland. Die Wall Street setzte darauf, dass das griechische Parlament dem Sparpaket am Mittwoch zustimmt. Nach drei verlustreichen Tagen blieben Anleger jedoch vorsichtig.

Rally oder nicht?

Es handele sich nicht um den Beginn einer Rally, sagte Tim Ghriskey, Chef-Investmentstratege bei Solaris Asset Managment. Noch beherrsche Angst den Markt, sagte Investmentstratege Mitch Rubin von RiverPark Advisors. "Aber das Ausbleiben von schlechten Nachrichten in den vergangenen Tagen und der Ausverkauf am Freitag sorgen jetzt für einen Sprung."

Die Abgeordnetenkammer in Athen nahm am Montag ihre mehrtägigen Beratungen auf. Vom Ausgang der Abstimmung hängt ab, ob das vor der Pleite stehende Land die dringend benötigten Finanzhilfen von EU und Internationalem Währungsfonds bekommt.

Dow Jones
Dow Jones 45.477,17

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging mit einem Plus von 0,9 Prozent auf 12.044 Punkte aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P-500 legte ebenfalls 0,9 Prozent auf 1280 Zähler zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq kletterte 1,3 Prozent auf 2688 Stellen. Dagegen nahm in Frankfurt vor der weichenstellenden Abstimmung im griechischen Parlament die Unsicherheit zu. Der Dax schloss 0,2 Prozent niedriger bei 7107 Zählern.

Bei den Banken raucht's

Im Blickpunkt des Marktgeschehens standen die Anteilsscheine von Finanzwerten, die unter der europäischen Schuldenkrise besonders gelitten hatten. So stiegen die Aktien der Bank of America 3,1 Prozent, die von JPMorgan ein Prozent. Der S&P Finanz-Index gewann 1,13 Prozent.

Auch die Papiere des Zigarettenherstellers Philip Morris legten zu - 1,25 Prozent. Der Konzern drohte Australien, das als erstes Land die Einführung von Verpackungen ohne Markenkennzeichnung plant, mit einer Klage.

Icagen +163 Prozent

Papiere von Bristol-Myers Squibb und AstraZeneca verloren dagegen 1,6 beziehungsweise 0,9 Prozent. Ein neues Medikament gegen Diabetes hatte sich in einer Studie zwar grundsätzlich als effektiv erwiesen. Bei behandelten Patienten waren jedoch vermehrt Blasen- und Brustkrebs aufgetreten.

Die Aussicht auf eine strategische Kooperation mit dem Pharma-Riesen Pfizer ließen die Papiere der Biotechfirma Icagen um 163 Prozent auf 6,33 Dollar in die Höhe springen.

Microsoft legt zu

Im Dow Jones gewannen Microsoft um 3,7% auf 25,20 Dollar. Investoren rechnen damit, dass das Unternehmen in dieser Woche eine Cloud-Version von Office starten wird. Zudem kursieren im Internet Spekulationen, wonach das neue Betriebssystem Windows 8 bereits im nächsten April und damit früher als erwartet angeboten werden soll.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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