Marktberichte

Konjunktursorgen Dow taucht ab

Die Euphorie an der Wall Street nach dem spanischen Sparprogramm ist verfolgen. Zwar legt Portugal nach; allerdings verderben schlechte Konjunkturdaten den Börsianern die Laune. Vor allem der Arbeitsmarkt bietet Anlass zur Sorge.

Keine Entspannung am US-Arbeitsmarkt.

Keine Entspannung am US-Arbeitsmarkt.

(Foto: AP)

Schwache Konjunkturdaten und Zweifel an der Stärke der wirtschaftlichen Erholung haben die Aktienmärkte in New York am Donnerstag belastet. Die Zahl der Arbeitslosenanträge ging unerwartet langsam zurück und erinnerte die Marktteilnehmer an die desolate Lage am US-Arbeitsmarkt. Zudem äußerte sich unter anderem der weltgrößte Netzwerkausrüster Cisco lediglich verhalten zur Stärke der wirtschaftlichen Erholung. Auch ein neues Sparprogramm in Portugal konnte die Stimmung bei wechselhaftem Handel kaum aufhellen. Analysten erinnerten umgehend daran, dass in der europäischen Schuldenkrise langfristig noch viele Fragen offen seien.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 1,1 Prozent tiefer bei 10.782 Punkten. Im Verlauf pendelte er zwischen 10.771 und 10.920 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500-Index verlor 1,2 Prozent auf 1157 Zähler. Der Technologie-Index Nasdaq gab um 1,3 Prozent nach auf 2394 Punkte.

"Die Lage auf dem Arbeitsmarkt verbessert sich zwar, aber nicht annähernd schnell genug", sagte Marktstratege Joseph Battipaglia von Stifel Nicolaus. "Die Lage bleibt fragil und darum bleiben auch die Verbraucher vorsichtig."

Die Schwäche am Arbeitsmarkt war auch der Hauptgrund dafür, warum Cisco hinsichtlich der Entwicklung der US-Wirtschaft einen vorsichtigen Ton anschlug. Die Aktien des Unternehmens büßten daraufhin 4,5 Prozent ein. In den Hintergrund rückte, dass die Firma ihren Gewinn im dritten Geschäftsquartal binnen Jahresfrist um mehr als zwei Drittel auf 2,2 Milliarden Dollar steigerte. Auch Kohl's erklärte, es gebe noch keinen Grund für einen übersteigerten Optimismus. Die Papiere der Kaufhauskette fielen 5,8 Prozent und zogen weitere Einzelhändler mit in die Tiefe.

Nach dem anvisierten Milliarden-Zukauf des deutschen Softwarekonzerns SAP in den USA standen aber vor allem Tech-Titel im Mittelpunkt. Viele Börsianer zeigten sich erfreut über das Vorhaben des Walldorfer Unternehmens, 4,6 Milliarden Euro für das kalifornische Unternehmen Sybase auf den Tisch zu legen. Sybase-Aktien legten nach ihren kräftigen Vortagesgewinnen noch einmal 14,4 Prozent zu. "Fusionsaktivitäten sind immer ein gutes Zeichen. Ich glaube, auf diesem Gebiet wird sich noch viel mehr tun", erklärte Arthur Hogan von Jefferies & Co in Boston. "SAP hatte einen Haufen Bargeld, und damit sind sie nicht die einzigen." Die in den USA gelisteten SAP-Papiere gaben hingegen 0,8 Prozent ab.

Auf der Gewinnerseite standen zudem die Anteilsscheine von Whole Foods Market mit einem Plus von 5,6 Prozent. Die Supermarktkette verdiente im abgelaufenen Quartal mehr als erwartet und erhöhte ihre Jahresprognose.

Nach oben ging es mit einem Plus von 2,7 Prozent auch für die Titel des Aluminiumkonzerns Alcoa. Grund waren Spekulationen, die Metallpreise würden sich wegen einer Erhöhung der Elektrizitätspreise in China verteuern.

Quelle: ntv.de, rts

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