Marktberichte

Was sagen die Fed-Protokolle? Euro beißt sich die Zähne aus

Zahnlos? Der Euro pendelt seit Wochen zwischen 1,35 und 1,37 Dollar.

Zahnlos? Der Euro pendelt seit Wochen zwischen 1,35 und 1,37 Dollar.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Bewegungen am Devisenmarkt beim Währungspaar Euro-Dollar sind seit mehreren Wochen überschaubar. Die vor der Veröffentlichung stehenden Protokolle der US-Notenbank könnten daran etwas ändern - aber erst am Mittwoch.

Deutliche Bewegungen suchen die Investoren am Devisenmarkt beim Euro auch am Dienstag vergeblich. Die Gemeinschaftswährung bewegt sich kaum - und weiter um die Marke von 1,36 Dollar. Wie zum Wochenauftakt bleibt er mit 1,3595 Dollar aber leicht darunter. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3589 Dollar fest nach 1,3592 Dollar am Montag. Der Dollar kostete damit 0,7359 Euro.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79385 britische Pfund, 138,26 Yen und 1,2155 Schweizer Franken fest.

Enge Handelsspanne

Seit Anfang Juni bewegt sich der Euro in einer engen Spanne zwischen 1,35 und 1,37 Dollar. Analysten begründen die geringen Schwankungen vor allem mit der Geldpolitik: Während von der EZB erwartet wird, dass sie ihren lockeren Kurs noch lange halten wird, macht sich die aufkommende US-Zinsdebatte an den Märkten bisher nur wenig bemerkbar. Starke Ausschläge beim Euro-Dollar-Kurs bleiben somit aus. Zugleich führt der Fokus auf die Geldpolitik dazu, dass konjunkturellen und politischen Entwicklungen weniger Beachtung geschenkt wird.

Einige Marktteilnehmer warten auf die Veröffentlichung der Fed-Protokolle am Mittwoch. Bis dahin wirkt das Treffen der Euro-Finanzminister vom Montag und damit die Entwicklung der Euro-Staaten Griechenland und Zypern nach. Der Euro-Rettungsfonds (EFSF) gab zu Wochenbeginn eine Hilfstranche für Griechenland in Höhe von 1,0 Milliarde Euro freigegeben.

Insgesamt 240 Milliarden Euro

Die Entscheidung zur Freigabe der Hilfen sei angesichts der Umsetzung mehrerer von den Gläubigern geforderter Reformen getroffen worden, teilte der Rettungsfonds mit. Die Hilfstranche war wegen Verzögerungen bei den Reformen seit Monaten blockiert gewesen. Sie ist Teil von insgesamt 8,3 Milliarden Euro, die im Frühjahr bewilligt worden waren. Nun steht nur noch eine Milliarde Euro aus.

Der Vorsitzende der Euro-Gruppe, Jeroen Dijsselbloem, sagte, die Auszahlung dieser letzten Tranche werde für Anfang August erwartet. "Wir rufen Griechenland auf, rasche Fortschritte zu machen", sagte Dijsselbloem. Vertreter der Gläubiger-Troika aus Europäischer Kommission, EZB und Internationalem Währungsfonds (IWF) reisen diese Woche für eine sogenannte technische Überprüfung der finanziellen Prozesse nach Athen.

Seit Beginn der Schuldenkrise, die das hoch verschuldete Land an den Rand des Staatsbankrotts gebracht hat, hat es im Zuge von zwei internationalen Hilfsprogrammen insgesamt 240 Milliarden Euro erhalten. Infolge der Krise in Griechenland geriet auch Zypern in Bedrängnis. Der EFSF bewilligte am Montag zugleich auch eine Zahlung von 600 Millionen Euro an den Inselstaat. Bisher hat der Rettungsfonds 5,35 der neun Milliarden Euro ausgezahlt, die bis 2016 für Zypern eingeplant sind.

Quelle: ntv.de, bad/mmo/AFP/dpa

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