Osteuropa im Fokus Euro bleibt unter Druck
18.02.2009, 16:51 UhrDie Angst vor einem Kollaps der Volkswirtschaften in Osteuropa hat weiter den Euro belastet. Die Gemeinschaftswährung rutschte auf 1,2540 US-Dollar ab von zumeist 1,26 Dollar am Vormittag. "Die Probleme in Osteuropa sind ja nicht nur geografisch im Hinterhof der Euro-Zone", erklärte Unicredit-Analyst Armin Mekelburg. "Die hohen Engagements europäischer Banken sprechen für sich." Die Ratingagenturen Moody's und Standard & Poor's hatten am Vortag vor den Folgen der Finanzkrise für die osteuropäischen Banken und ihre westeuropäischen Mutterkonzerne gewarnt.
Händler halten einen Rückgang des Euro zum Dollar bis auf 1,20 Dollar für möglich. Allerdings könnte es zwischenzeitlich auch eine Gegenbewegung bis auf 1,29 Dollar geben, sagte Mekelburg. "Das hängt sehr stark von der Entwicklung an den US-Aktienmärkten ab." Die Aktienmärkte gelten als Barometer für die Risikofreude der Anleger. Seit einiger Zeit fällt der Euro, wenn die Aktien fallen. Erholen sie sich, zieht auch die Gemeinschaftswährung an.
Die am Nachmittag vorgelegten US-Konjunkturdaten zeigten Analysten zufolge, wie schlecht es um die US-Wirtschaft bestellt ist, belasteten den Dollar aber kaum. So war die Zahl der Wohnbaubeginne im Januar auf ein Rekordtief gefallen. Auch die Industrieproduktion stürzte im Januar stärker als erwartet ab.
Der Referenzwert des Euro fiel auf 1,2596 Dollar von 1,2634 Dollar. Im Referenzkursverfahren der Banken (EuroFX) rutschte der Euro auf 1,2599 von 1,2621 Dollar.
An den Rentenmärkten beruhigte sich die Lage am Mittwoch etwas. Die dem Bund-Future zugrundeliegende zehnjährige Bundesanleihe zog bis auf knapp über drei Prozent nach 2,975 Prozent am Vorabend an. Damit liegt die Rendite nur etwa halb so hoch wie die auf zehnjährige griechische Staatsanleihen, die am Mittwoch in der Spitze 5,982 Prozent rentierten. Diese großen Rendite-Abstände haben vereinzelt zu Spekulationen über ein Auseinanderbrechen der Euro-Zone geführt. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück betonte jedoch, dies würde niemand in Kauf nehmen.
Der Bund-Future pendelte meist um seinen Vortagesschluss von 125,76 Punkten. Die von der Bundesbank täglich errechnete Umlaufrendite börsennotierter öffentlicher Anleihen fiel auf 2,71 (2,76) Prozent.
Quelle: ntv.de