Marktberichte

Kein "QE3" für die US-Wirtschaft Euro gibt deutlich nach

Nach dem Richtungsentscheid der US-Notenbank ändern die Ströme im Devisenhandel ihre Richtung: Die Gemeinschaftswährung der Europäer gibt nach. Auch der Yen verliert an Stärke.

Das vorläufige Ende geldpolitischer Konjunkturhilfen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat den Euro unter Druck gesetzt. Erstmals in fünf Tagen holte der Dollar gegenüber der Gemeinschaftswährung auf. Der Euro fiel am Donnerstag im frühen Handel in Fernost auf 1,4308 Dollar und gab damit deutlich gegenüber seinem Tageshoch vom Mittwoch bei 1,4441 Dollar ab.

(Foto: REUTERS)

Trotz der schleppenden Erholung der größten Volkswirtschaft lässt die Fed ihr . Diese Entscheidung werde dem Dollar "in den kommenden Wochen ein Mindestmaß an Unterstützung geben", urteilten Analysten der BNP Paribas.

Das 600 Mrd. Dollar schwere Programm zum Ankauf von US-Staatsanleihen gilt als der zweite Teil der außergewöhnlichen Bemühungen, mit denen Fed-Chef Bernanke der US-Konjunktur zusätzlich zum Niedrigzins unter die Arme greifen wollte. In Reaktion auf die Lehman-Turbulenzen hatte die US-Notenbank schon einmal ein milliardenschweres Anlaufprogramm gestartet. Dieses sogenannte "Quantitative Easing" wird in den USA unter der mittlerweile gebräuchlichen Abkürzung "QE" debattiert. 

Auch zum Yen notierte die US-Währung wieder fester bei 80,51 Yen, nach einem Tief von 79,98 Yen am Vortag. Der Euro wurde zur japanischen Währung kaum verändert mit 115,22 Yen gehandelt. Der Schweizer Franken notierte unverändert bei 0,8421 Franken je Dollar und zum Euro mit 1,2050 Franken.

Die Probleme der Europäer

Im Kampf gegen die drohende Staatspleite in Griechenland hatte die Regierung in Athen einen wichtigen errungen. Bis Ende Juni muss Ministerpräsident Giorgos Papandreou nun das Sparpaket durchs Parlament bringen. Die nächste internationale Finanzspritze wird dringend benötigt. Kredite in Höhe von 12 Mrd. Euro sind fest an das Sparprogramm Athens gebunden.

Das Parlament in Athen hatte Papandreou und seine sozialistische Regierung am frühen Mittwochmorgen hauchdünn vor dem Aus bewahrt. In einer dramatischen Nachtsitzung stimmten von den 300 Abgeordneten 155 für die Regierung, 143 dagegen. Rund 10.000 Menschen demonstrierten vor dem Parlament gegen den radikalen Sparkurs der Regierung, viele bis spät in die Nacht.

In den Staatskassen des Eurolandes ist nur noch bis Mitte Juli Geld. Papandreou will keine Zeit verlieren, um sein umstrittenes Sparprogramm billigen zu lassen. Noch am Mittwochabend tagte der griechische Ministerrat, um über letzte Details zu entscheiden und es dann direkt ins Parlament zu schicken.

Griechenland war das erste Euroland, das 2010 mit Zusagen für 110 Mrd. Euro an den Finanztropf von Europäischer Union (EU) und Internationalem Währungsfonds (IWF) musste. Später kamen Irland (85 Mrd. Euro) und Portugal (78 Mrd. Euro) hinzu.

Inzwischen ist klar, dass Griechenland nicht ohne zweites Rettungspaket über die Runden kommen wird. Im Gespräch sind bis zu 120 Mrd. Euro. Auch dafür sind die strikten Sparbeschlüsse eine wichtige Bedingung.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen