Marktberichte

Klatscher von guten US-Jobdaten Euro fällt unter 1,30

Das Zünglein an der Waage: Der US-Arbeitsmarktbericht. Erst wenn sich die Lage "substanziell" ändert, will die Fed die Zinsen anheben.

Das Zünglein an der Waage: Der US-Arbeitsmarktbericht. Erst wenn sich die Lage "substanziell" ändert, will die Fed die Zinsen anheben.

(Foto: REUTERS)

Die überraschend guten Daten vom US-Arbeitsmarkt geben dem Dollar weiter Auftrieb. Umgekehrt fällt der Euro deutlich unter die Marke von 1,30 Dollar. Damit ist die Gemeinschaftswährung so billig wie seit Mitte Dezember nicht mehr.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Kräftig nach unten geht es mit dem Euro am frühen Freitagnachmittag. Hintergrund ist der starke Arbeitsmarktbericht aus den USA. Statt der erwarteten 160.000 neuen Stellen wurden im Februar 236.000 Stellen neu geschaffen. Dies drückt den Dollar nach oben, unter anderem weil gute Konjunkturdaten der US-Notenbank etwas Spielraum für einee Abkehr von der extrem lockeren Geldpolitik verschaffen.

Der Dollar legt demzufolge auch zu anderen Währungen zu. So ist er auf über 96 Yen gestiegen. Der Euro fällt unterdessen auf 1,2970 Dollar. Im Vorfeld der Daten notierte er noch über 1,31 Dollar.

Zuvor hatte der Euro trotz schwacher deutscher Konjunkturdaten zugelegt. Die Gemeinschaftswährung profitiere von einer anhaltenden Entspannung an den Finanzmärkten, sagten Händler. Gegen Mittag stieg der Euro bis auf 1,3134 US-Dollar.

Analysten begründeten den Aufwind beim Euro vor allem mit technischen Faktoren. Die harten Daten zur deutschen Industrie blieben hinter den Erwartungen zurück. Im Januar trat die Produktion auf der Stelle, Ökonomen hatten einen leichten Anstieg erwartet.

Bereits am Vortag hatte der Euro deutlichen Kursauftrieb erhalten, nachdem die Europäische Zentralbank trotz leicht gesenkter Wachstumsprognose nichts am Leitzins geändert hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte keine Eile bei einer möglichen Zinssenkung erkennen lassen. Die meisten Beobachter gehen aber unbeirrt davon aus, dass die Zentralbank in den nächsten Monaten die Zinsen senken wird. Das dürfte das Erholungspotenzial des Euro begrenzen.

Neben der Beschäftigung wird am Devisenmarkt auch die Entwicklung der Arbeitslosenquote genau verfolgt, denn die US-Notenbank Fed hat ihre Nullzinspolitik an das Ziel geknüpft, die Arbeitslosenquote auf mindestens 6,5 Prozent zu drücken.  Die Arbeitslosenquote ist im Februar von 7,9 auf 7,7 Prozent gefallen.

"Wir sehen vor dem Hintergrund der unverändert schwachen Verfassung des Euros einen tendenziell belastenden Einfluss robuster Daten", kommentierte Experte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen.

Quelle: ntv.de, ddi/dpa/DJ

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