"In der Pole-Position" Euro kratzt an der 1,34
08.08.2013, 17:33 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Die jüngsten Entwicklungen auf dem US-Arbeitsmarkt zeichnen das Bild einer sich langsam, aber stetig erholenden Volkswirtschaft. Ungeachtet dessen gewinnt die europäische Gemeinschaftswährung immer weiter an Stärke.
Der Euro ist am Donnerstag bis knapp unter die Marke von 1,34 US-Dollar gestiegen und hat damit den höchsten Stand seit sieben Wochen erreicht. Am Nachmittag kletterte die Gemeinschaftswährung in der Spitze bis auf 1,3394 Dollar. So hoch stand sie zuletzt am 19. Juni. Gegen Mittag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,3360 (Mittwoch: 1,3305) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7485 (0,7516) Euro.
"Der Euro in der Pole-Position" - so beschreiben Experten des Frankfurter Privatbank Metzler die Lage am Devisenmarkt. Unter anderem sorgte ein Lichtblick aus der deutschen Exportwirtschaft für Auftrieb bei der Gemeinschaftswährung: Nach einem herben Dämpfer im Mai hatten deutsche Unternehmen im Juni saisonbereinigt wieder bessere Geschäfte gemacht. Die Ausfuhren waren laut Statistischem Bundesamt saisonbereinigt um 0,6 Prozent zum Vormonat gestiegen. "Mittlerweile verfestigt sich das Bild einer Erholung der Eurozone und somit eines starken Euro", schrieben die Metzler-Experten.
Außerdem begründeten Händler die Risikofreude der Anleger mit einem überraschend starken Anstieg chinesischer Exporte. Ein Zuwachs um 5,1 Prozent lässt wieder mehr Schwung in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft erwarten. "Nach den ebenfalls viel versprechenden Zahlen zum Außenhandel der USA meldet sich mit China eine weitere Handelsnation zurück - ein Hoffnungsschimmer für die globale Wirtschaftsdynamik", so die Einschätzung des NordLB-Experten Frederik Kunze.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86200 (0,85955) britische Pfund, 128,68 (129,21) japanische Yen und 1,2307 (1,2321) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1298,25 (1282,50) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 30.470,00 (30.360,00) Euro.
Kurzfristige Signale aus dem US-Arbeitsmarkt hatten am Nachmittag neue Anhaltspunkte zur Konjunkturlage in der weltgrößten Volkswirtschaft geliefert. In der Vorwoche sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe leicht gestiegen. Im Vergleich zur Vorwoche erhöhte sich die Zahl auf saisonbereinigter Basis um 5000 auf 333.000 Anträge, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Im Vorfeld befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 335.000 vorhergesagt.
Für die Vorwoche wurde die Zahl der Erstanträge leicht nach oben revidiert, auf 328.000 von zuvor 326.000. Dennoch blieb die leichte Erholung des Arbeitsmarktes intakt, auch wenn sie sich auf niedrigem Level bewegt. Der Wert für den weniger volatilen gleitenden Vierwochendurchschnitt fiel gegenüber der Vorwoche um 6.250 auf 335.500, was das niedrigste Niveau seit November 2007 bedeutet. In der Woche zum 27. Juli erhielten den weiteren Angaben zufolge 3,018 Millionen Personen Arbeitslosenunterstützung. Dies war eine Zunahme gegenüber der Vorwoche um 67.000.
Quelle: ntv.de, mmo/AFP/DJ/dpa