Marktberichte

Druck lässt nach Euro macht Boden gut

Euro_Dollar.jpg

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Der Euro kann sich bis Freitagmittag weiter gegen den Dollar erholen und notiert nun im Bereich von 1,3400 US-Dollar. Nach Einschätzung eines Händlers ist wegen des derzeit nachlassenden Drucks auf griechische Staatsanleihen ein weiterer Anstieg des Euro möglich. "Grundsätzlich halte ich jedoch an meiner Position fest, dass Euro-Stärken zum Abbau von Positionen genutzt werden sollten", heißt es. Bislang liege kein überzeugendes Konzept gegen die Griechenland-Krise vor, daher könnte sich die Lage schnell wieder verschärfen.

Dennoch wurden die jüngsten Nachrichten von den Investoren mit Erleichterung zur Kenntnis genommen. Marktteilnehmer verweisen dabei auf Aussagen des griechischen Finanzministeriums, wonach sich das Budgetdefizit im ersten Quartal auf 4,3 Mrd. Euro im Vergleich zu 7,1 Mrd. Euro im Vorjahr reduziert hat.

Außerdem habe sich Jean-Claude Trichet am Vortag zuversichtlich geäußert, dass die Griechenland-Krise gemeistert wird. Der EZB-Präsident hat einen möglichen Zahlungsausfall Griechenlands praktisch ausgeschlossen. Die Renditen auf griechische Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit haben auf die Nachrichten mit Rückgängen reagiert, notieren aber weiterhin über 7 Prozent. Am Vortag hatten die Risikospreads auf griechische Bonds neue Rekordhochs markiert.

Instabile Aussichten

Devisenhändler äußern sich aber weiter zurückhaltend zu den Aussichten der Einheitswährung und stellen sich auf einen baldigen Test der 1,33-US-Dollar-Marke ein. Bei einem Bruch könnte es dann schnell Richtung 1,3000 US-Dollar gehen. Laut Jim Reid, Kreditstratege der Deutschen Bank, gibt sich der Markt mit impliziten Hilfszusagen der Regierungen nicht mehr zufrieden.

Nötig seien vielmehr konkrete Details eines Rettungspakets; es habe derzeit den Anschein, als ob der Druck der Finanzmärkte nicht nachlasse, bis diese Forderung erfüllt wird. Angesichts der bereits getätigten Zusagen der Regierungen der Eurozone hält es Reid praktisch für ausgeschlossen, dass es kurzfristig zu einem Default in Griechenland kommen wird. In letzter Instanz werde Griechenland eine Refinanzierung ermöglicht werden.

Charttechnisch trifft der Euro zum Dollar nunmehr im Bereich von 1,3410 US-Dollar auf Widerstand, Unterstützung findet sich auf dem Niveau von 1,3320 US-Dollar.

Quelle: ntv.de, DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen