Marktberichte

Portugal belastet Euro stabilisiert sich

Der Euro hält sich über der Marke von 1,40 Dollar. Als belastenden Faktor für die Gemeinschaftswährung nennen Händler nach wie vor die Regierungskrise in Portugal. Das finanzschwache Euro-Land gilt als nächster Kandidat für den europäischen Rettungsschirm.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die auf dem EU-Gifpel festgezurrten Vereinbarungen für einen langfristigen Krisenmechanismus haben beim Euro nicht für Kursgewinne gesorgt. Angesichts der ungelösten Schuldenprobleme Portugals und der anhaltenden Schwierigkeiten im irischen Bankensektor fragten sie sich Marktteilnehmer, wie belastbar der politische Wille zu helfen im Zweifel wirklich sei. In einigen Handelsräumen wurde zudem darüber diskutiert, ob die Bundesregierung nach den CDU-Verlusten bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg ihre Position in der Euro-Debatte ändern könnte.

Der Euro bewegte sich um 1,4050 Dollar und war damit etwas schwächer als im späten US-Geschäft am Freitag mit 1,4085 Dollar. Der Umsatz blieb aber sehr gering.

Händlern zufolge schätzen Investoren auch die Chancen einer EZB-Zinserhöhung in der kommenden Woche inzwischen etwas niedriger ein. Nachrichten, wonach die Zentralbank an einem neuen Hilfsprogramm für die irischen Banken arbeite, erhöhten die Zweifel. "In Deutschland und Frankreich läuft die Konjunktur ja recht rund, aber wir sind nicht allein auf der Welt", sagte ein Händler. Zu den hausgemachten Problemen innerhalb Europas kämen die vielfach noch unklaren wirtschaftlichen Auswirkungen der Katastrophe in Japan. "Auch wenn die EZB mit einer Verknappung des Geldes dem Wachstum nur einen kleinen Riegel vorschiebt, kann man fragen, ob das im Moment der richtige Zeitpunkt ist", sagte ein Händler. Die neuen europäischen Banken-Stresstests, für den die Institute bis Mitte April Daten einreichen müssen, erhöhten die Nervosität im Markt.

Sorgen ausländischer Händler, nach den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pflaz könne die politische Unsicherheit in Deutschland steigen, widersprachen Analysten. "Das ist schon deshalb nicht stichhaltig, weil niemand ernsthaft ein frühzeitiges Ende der Koalitionsregierung in Berlin vorhersagt", schrieb die Commerzbank.

Zusätzlich geschwächt wurde der Euro von einer steigenden Nachfrage nach der US-Währung. Der Dollar profitierte von Spekulationen auf ein absehbares Ende der extrem lockeren Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Die Chefs der Notenbanken von Chicago und Philadelphia hatten sich in den vergangenen Tagen entsprechend geäußert. Zu einem Korb aus sechs Währungen legte der Greenback 0,2 Prozent zu.

Quelle: ntv.de, rts

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