Marktberichte

Heiteres Daten-Raten Euro unter 1,30 Dollar

Durchwachsen ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten lassen Anleger an den internationalen Devisen- und Anleihemärkten ratlos zurück. Die Kurse von Euro und Bund-Future schwanken nach Veröffentlichung der Zahlen deutlich.

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(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Der Euro hat sich einmal mehr von seiner schwachen Seite gezeigt, im späten Handel aber wieder Boden gut gemacht. Am frühen Nachmittag fiel die Gemeinschaftswährung zum Dollar auf 1,2936 US-Dollar und damit auf ein Viermonatstief. Auf diesem Niveau handelte sie zuletzt am 14. September vergangenen Jahres. Von diesem Tief aus hat sich der Euro im späten europäischen Währungsgeschäft aber wieder etwas auf 1,2982 Dollar erholt.

Der Terminkontrakt auf die zehnjährige Bundesanleihe arbeitete sich, unterbrochen von Rücksetzern, ins Plus vor und notierte am Nachmittag elf Ticks höher bei 125,84 Punkten.

Kurz nach Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts, der von Beobachtern als Enttäuschung bezeichnet wurde, rutschte der Euro auf das genannte Tief und setzte anschließend unter starken Schwankungen zur Erholung an. Während in den USA die Arbeitslosenquote im Dezember überraschend deutlich auf 9,4 Prozent von 9,8 Prozent im November zurückgegangen ist, blieb die Zahl der neu geschaffenen Stellen mit 103.000 hinter der Konsensprognose von 150.000 neuen Stellen zurück.

Als "insgesamt enttäuschend" bezeichnete Ralf Umlauf von der Helaba das Zahlenwerk. Zumal am Mittwoch der ADP-Arbeitsmarktbericht eine überraschend starke Zunahme der Beschäftigung im privaten Sektor von 297.000 Stellen ausgewiesen habe. Entscheidend sei nun, ob sich der positive Impuls am Arbeitsmarkt verstetigt und zu einer trendmäßigen Verringerung der Arbeitslosenquote führt.

Unsicherheit hält an

"Dies ist keineswegs sicher", fügte Umlauf hinzu. So hat dem offiziellen Bericht des Arbeitsministeriums zufolge im verarbeitenden Gewerbe die Stellenzahl im Dezember lediglich um 10.000 zugenommen. Die Rückführung der "rekordhohen Arbeitslosigkeit" in den USA werde ohnehin geraume Zeit in Anspruch nehmen. Bis Ende des laufenden Jahres sei nicht mit einer Arbeitslosenquote von deutlich unter der Neun-Prozent-Marke zu rechnen.

Der Euro gab auch zum Pfund Sterling und zum Schweizer Franken nach. Profiteur der eher enttäuschenden Beschäftigungszahlen aus Washington war der Yen. Die japanische Währung wertete zu Dollar und Euro auf. Der Euro drohte im späten Handel zum Yen sogar unter die Tiefstände aus der letzten Dezemberwoche bei 107,60 Japanischen Yen und somit auf neue mehrmonatige Tiefstände abzurutschen.

Quelle: ntv.de, DJ

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