Berlusconi-Abgang hilft nicht Euro unter 1,37
14.11.2011, 18:06 Uhr
(Foto: REUTERS)
Die Euphorie über den Regierungswechsel in Italien ist schnell verpufft. Der Euro rutscht unter die Marke von 1,37 US-Dollar. Die Zweifel an eine schnelle Reform in Italien spiegeln sich in der Auktion der Staatsanleihen wider.
Der Rücktritt des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi und das als letzte Amtshandlung des "Cavaliere" durch das Parlament gebrachte Sparpaket stützt den Euro am Montag nicht mehr. "Die Vorschusslorbeeren wurden bereits am Freitag vergeben", sagte ein Marktteilnehmer. Gegen Ende des europäisch geprägten Devisengeschäfts kostet die Gemeinschaftswährung 1,3627 US-Dollar nach 1,3751 US-Dollar am Morgen. Auch zum Yen gibt der Euro weiter nach.
"Auf dem Papier sieht das italienische Sparprogramm beeindruckend aus. Wichtige Posten hängen aber von der Handlungsfähigkeit der Regierung bis September 2012 ab", monierte ein Händler. Gleichzeitig lasse der historische Vergleich den angestrebten Primärüberschuss äußerst ambitioniert aussehen. "Wir sind nicht der Meinung, dass dieses Programm alleine das Vertrauen der Märkte dauerhaft gewinnen kann."
Dass weiter starke Zweifel bestehen, zeigte auch die erste Auktion italienischer Staatsanleihen der "Nach-Berlusconi-Ära" am Vormittag. Die Zeichnungsquote für die fünfjährigen Schuldtitel belief sich zwar auf 1,47 verglichen mit 1,34 bei der vorangegangenen Versteigerung gleicher Titel am 13. Oktober. Gleichwohl musste die Finanzagentur höhere Zinsen in Kauf nehmen, die Rendite belief sich auf 6,29 Prozent nach 5,32 Prozent.
Quelle: ntv.de, DJ/rts