Marktberichte

Blick nach Portugal und China Euro verliert an Wert

Der Euro zeigt sich unverändert schwach zum Dollar und handelt unterhalb der Marke von 1,37 Dollar. Für neuen Druck sorgt die Auktion portugiesischer Staatsanleihen.

Der Dollar erholt sich etwas.

Der Dollar erholt sich etwas.

(Foto: REUTERS)

Der Euro korrigiert weiter zum Dollar. Gegen Ende des europäisch geprägten Devisenhandels fällt die Gemeinschaftswährung wieder unter 1,37 Dollar. Nicht nur die Erhöhung des Mindestreservesatzes durch die chinesische Notenbank machte  Erholungsansätze der Gemeinschaftswährung zunichte. Belastend wirkte auch die Auktion portugiesischer Staatsanleihen, die nicht ganz so gut aufgenommen wurde wie erhofft.

Am Nachmittag sorgte dann der Anstieg der Risikoprämie 10-jähriger irischer Staatsanleihen gegenüber vergleichbaren Schuldtiteln des Bunds auf über 600 Basispunkte für einen weiteren Abwärtsschub.

Am Dienstagabend war die Gemeinschaftswährung bereits um mehr als ein Prozent abgestürzt. Händler machten Kursverluste an der Wall Street und charttechnische Gründe dafür verantwortlich. Zudem gerate der Euro zunehmend durch die wieder in den Fokus geratene europäische Schuldenkrise unter Druck, kommentierte die Commerzbank.

"Die Probleme an der Euro-Peripherie rücken wieder ins Zentrum des Interesses der Marktteilnehmer", stellte ein Händler fest. Dementsprechend hohe Aufmerksamkeit zog die Emission portugiesischer Staatsanleihen auf sich. Portugal hatte sechs- und zehnjährige Staatsanleihen angeboten. Bei den sechsjährigen Titeln musste das Land eine erheblich höhere Rendite bieten als bei der vorigen Auktion. Bei den zehnjährigen Titeln war die Zeichnungsquote nicht einmal halb so hoch wie zuvor.

Die Maßnahme der People's Bank of China sei im Kontext des G-20-Gipfels zu sehen, der am Donnerstag beginnt, sagt Thomas Koch von der HSH Nordbank. Vor dem Gipfel wollten alle Länder ihre Position festigen, wie sich schon in den vergangenen Tagen gezeigt habe. An der Geldpolitik der USA sei zuletzt offen Kritik geübt worden, was ungewöhnlich sei, weil dies normalerweise hinter verschlossenen Türen geschehe. Den Notenbanken sei viel Freiheit genommen worden, fügt der Analyst hinzu.

Auf dem Gipfel selbst wird sich seiner Meinung nach nicht viel tun. Man werde sich auf eine Lösung einigen, die niemandem wirklich weh tue. Letztlich werde die Patt-Situation aber bestehen bleiben: Auf der einen Seite stünden die USA mit ihren Strukturproblemen, auf der anderen Seite die Eurozone, die ebenfalls ihre Probleme habe.

Am Berichtstag sieht Kock bei 1,37 Dollar einen Boden im Euro, nach oben sei Spielraum bis 1,41 Dollar. Auf Sicht der kommenden Monate dürfte die Gemeinschaftswährung innerhalb einer Spanne von 1,35 bis 1,42 Dollar schwanken.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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