Marktberichte

Freistoß für die Bären Europa geschlagen

Die Anleger sind am letzten Handelstag der Woche kleinlaut vom "Platz" gegangen - um einige Euro ärmer, aber reicher um die Erfahrung, dass die Bären weiter bestens in Form sind. Wann die Bullen wieder zu ihrer alter Spielstärke zurückfinden, scheint derzeit ungewiss.

Der Stoxx 50 verlor 1,5 Prozent und ging mit 3.163 Zählern aus dem Handel.

Der US-Chip-Riese Intel hatte am späten Donnerstagabend seine Umsatzprognose für das laufende Quartal nach unten korrigiert. Im zweiten Quartal sei nun nur noch mit einem Umsatz zwischen 6,2 und 6,5 Milliarden Euro zu rechnen, so das Unternehmen. Im April hatte Intel noch einen Quartalsumsatz zwischen 6,4 und 7,0 Milliarden Dollar prognostiziert. Analysten hatten den Intel-Umsatz mit 6,67 Milliarden Dollar vorausgesagt.

Die Stimmung sei sehr schlecht, so Gert de Mesure von Delta Lloyd Securities. Intel sei so eine Art Orientierungswert für die Technologie-Branche und die Umsatzkorrektur mache klar, dass die Erholung des Sektors wohl noch auf sich warten lasse.

Weit oben auf der Verliererliste stand die Aktie Philips, die 6,5 Prozent auf 28,60 Euro nachgab, für Alcatel ging es um 5,2 Prozent auf 10,86 Euro nach unten, Siemens verloren 1,8 Prozent auf 63,20 Euro. STMicroelectronics fielen 5,6 Prozent auf 24,50 Euro. Tief im Minus lagen auch die Handy-Hersteller. Nokia gab 7,3 Prozent auf 13,15 Euro nach. Für Ericsson ging es um rund fünf Prozent abwärts auf 19,20 schwedische Kronen - die Aktie markierte damit ein 83-Monatstief.

Unter Druck stand auch der irische Pharmakonzern Elan, die Aktie verlor 10,1 Prozent auf acht Euro. Am Donnerstag waren die Papiere an der Wall Street bereits auf ein 9-Jahres-Tief gefallen. Die Investmentbank Credit Suisse First Boston hatte zuvor die Finanzsituation des Unternehmen als kritisch bezeichnet.

Bereits den zweiten Tag in Folge stand die Aktie von TF1 unter Druck. Der französische Sender hält die Rechte für die Übertragung der Fußball-Weltmeisterschaft aus Korea und Japan. Das drohende Ausscheiden der französischen Nationalmannschaft laste auf dem Papier, so ein Händler. Die Aktie fiel um zwei Prozent auf 30,35 Euro.

Zumindest an der Londoner Börse gab es für die Anleger eine gute Nachricht. Der Zucker- und Stärkehersteller Tate & Lyle hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seinen Gewinn auf 159 Millionen Pfund gesteigert und damit die Erwartungen von Analysten leicht übertroffen. Die Aktie legte am Ende 5,5 Prozent auf 362,20 Pence zu.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen