Öl und Kupfer rutschen Gold auf Rekordhoch
23.05.2011, 14:42 Uhr
Am Golde hängt, zum Golde drängt heute wieder alles.
(Foto: picture-alliance / dpa)
Auf den Rohstoffmärkten schaut alles auf die erneute Talfahrt des Euro. Während der Goldpreis profitiert, geben Silber-, Kupfer- und Ölnotierungen deutlich nach.
Für Anleger in der Euro-Zone ist Gold am Montag so wertvoll wie noch nie geworden. Rechnet man den Goldpreis in der Gemeinschaftswährung um, so ergibt sich ein Preis von 1079,99 Euro je Feinunze - zum Freitag ein Plus von 1,2 Prozent. In Dollar zog Gold relativ moderat um 0,8 Prozent auf 1518,71 Dollar an. Auslöser des Preisanstiegs an den Rohstoffmärkten ist die neuerliche Talfahrt des Euro im Sog kritischer Kommentare von Ratingagenturen. Allerdings konnte der Silberpreis davon nicht profitieren. Die Feinunze verbilligte sich gegen den Trend um ein Prozent auf 34,67 Dollar.
Zusammen mit dem Euro ist derweil auch der Ölpreis ins Rutschen geraten. Ein Fass Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich am Vormittag um bis zu 2,6 Prozent auf 109,50 Dollar, US-Leichtöl der Sorte WTI um bis zu 2,7 Prozent auf 97,36 Dollar. "Der Dollar ist das, was die Preise treibt", erklärte ein Rohstoffanalyst in Singapur. Durch den Dollar-Anstieg werden die in Dollar gehandelten Rohstoffe für Anleger aus dem Euro-Raum generell unattraktiver. Die Ratingagentur S&P hatte am Wochenende ihren Ausblick für die Kreditwürdigkeit Italiens gesenkt. Fitch ging im Falle Griechenland massiv zur Sache und senkte die Bonität gleich um drei Stufen.
Auch Kupfer hat - ähnlich wie Öl - bei den Anlegern an Attraktivität verloren. Das Industriemetall verbilligte sich in der Spitze um bis zu knapp drei Prozent auf 8803 Dollar je Tonne und zog auch die Notierungen für die übrigen Basismetalle in die Tiefe: so kosteten eine Tonne Nickel und Blei je fast vier Prozent weniger als am Freitag. Neben dem Wechselkursnachteil drückten Spekulationen auf ein nachlassendes Wirtschaftswachstum die Preise. So war in der Euro-Zone der Einkaufsmanagerindex im Mai deutlich schwächer als noch im April ausgefallen.
Quelle: ntv.de, sla/rts