Kupfer bleibt wackelig Gold glänzt, Silber verblasst
20.05.2011, 15:03 Uhr
Flüssiges Kupfer schlägt Blasen. Sind letztere nun auf dem Markt geplatzt?
(Foto: REUTERS)
Auf den Rohstoffmärkten macht die Erholung Fortschritte. Nach dem Preisrutsch steigen Investoren wieder in Goldund Öl ein, bei Kupfer könnte der nächste Rückschlag jedoch unmittelbar bevorstehen. Silber rutscht derweil weiter ab.
Während der Goldpreis wieder mit der psychologisch wichtigen Marke von 1500 Dollar liebäugelt, befindet sich Silber erneut auf dem absteigenden Ast. Seit Ende April ist der Preis für Silber um knapp 30 Prozent eingebrochen - auch am Freitag verbilligte sich das Edelmetall um bis zu 0,5 Prozent auf 34,76 Dollar je Feinunze. Noch sei die spekulative Überhitzung bei Silber nicht gänzlich abgebaut, urteilten die Analysten der Commerzbank. Erst im Sommer sollten die Preise ihrer Meinung nach zwischen 25 und 30 Dollar einen langfristigen Boden bilden.
Anders sieht die Situation bei Gold aus: Unterstützt vom schwächelnden Dollar und zuletzt enttäuschenden Konjunkturdaten aus den USA kletterte der Goldpreis in der Spitze 0,8 Prozent auf 1504 Dollar. Zusammen mit den anhaltenden Sorgen um die Zahlungsfähigkeit Griechenlands sollte das den Goldpreis weiter nach oben treiben, hieß es in einem Kommentar der ANZ-Bank. Auch angesichts einer steigenden Gold-Nachfrage aus China glauben Analysten, dass Gold seine Rally fortsetzen wird.
Wieder zulegen konnte zum Wochenschluss der Kupferpreis: Das Industriemetall verteuerte sich um 0,7 Prozent auf 9012 Dollar je Tonne, nachdem es am Donnerstag zeitweise bis auf 8918 Dollar zurückgefallen war. Nach Einschätzung von Experten könnte die Erholung allerdings auf wackeligen Beinen stehen. Die Schuldenkrise in Europa und durchwachsene US-Konjunkturdaten könnten die Sorgen über den weiteren Verlauf der Konjunkturentwicklung jederzeit wieder befeuern und die Rohstoffpreise ins Wanken bringen, befürchten Analysten.
Am Ölmarkt haben einige Investoren den jüngsten Preisrutsch laut Händlern zum Wiedereinstieg genutzt. Ein Fass des US-Leichtöls WTI legte in der Spitze um mehr als ein Prozent auf 99,60 Dollar zu. Auch der Brent-Preis verteuerte sich bis auf 112,30 Dollar, bröckelte bis zum Nachmittag aber wieder ab. Analysten zufolge warten die Anleger gespannt darauf, ob die OPEC bei ihrem nächsten Treffen die Fördermengen ausweiten wird oder nicht. Die Internationale Energieagentur (IEA) hatte die OPEC am Donnerstag aufgefordert, die Fördermengen auszuweiten, um die wirtschaftliche Erholung nicht zu gefährden. "Dass die OPEC der Aufforderung nachkommt, ist jedoch unwahrscheinlich", meinen die Analysten der Commerzbank. Die OPEC habe wiederholt betont, dass sie den Markt ausreichend versorgt sieht. "In der Tat ist es bislang eher die Angst vor Angebotsknappheiten, welche den Ölpreis nach oben getrieben hat. Die Lieferausfälle Libyens von 1,2 Mio. Barrel pro Tag sind durch die anderen OPEC-Mitglieder größtenteils ausgeglichen worden", erläuterten die Experten.
Quelle: ntv.de, rts