Marktberichte

Ölpreis zieht mit Gold weiter auf Rekordjagd

Die Unsicherheit an den Märkten treibt Investoren unaufhaltsam in die Angstwährung Gold. Zudem treibt immer stärker auch die Nachfrage aus China die Preise für Gold und andere Edel- und auch Industriemetalle.

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(Foto: Reuters)

Gold, Feinunze
Gold, Feinunze 3.679,22

Der in Euro zu zahlende Goldpreis hat am Mittwoch erneut ein Rekordhoch markiert. Für die Feinunze wurden in der Spitze 1070,11 Euro gezahlt und damit rund vier Euro mehr als im späten Vortagesgeschäft. Auch Briten, die für Gold in der Landeswährung zahlen, mussten für eine Feinunze so viel hinlegen wie noch nie. Gefragt blieb das Edelmetall als sicherer Hafen in der Schuldenkrise; gekauft wurden besonders gern Barren und Gold-Futures. In der Weltleitwährung gerechnet kostete die Feinunze 1395 Dollar und damit rund zehn Dollar mehr.

Zunehmend von Bedeutung für den Goldpreis ist die chinesische Nachfrage. Die chinesische Goldproduktion ist Analysten zufolge in den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres auf rund 280 Tonnen gestiegen und liegt damit knapp zehn Prozent höher als im Vorjahr. "Das Angebot dürfte allerdings kaum auf den Weltmarkt gelangen, sondern durch die steigende inländische Nachfrage absorbiert werden", schätzen die Analysten der Commerzbank.

Auch Palladium zog an, die Feinunze wurde um 711 Dollar gehandelt und damit 15 Dollar teurer als im späten Vortagesgeschäft. Analysten gehen davon aus, dass das Angebot schon bald den Bedarf nicht mehr decken kann. Jochen Hitzfeld von der UniCredit verwies darauf, dass schon im Mai der russische Minenkonzern Norilsk Nickel mitgeteilt hatte, dass die staatlichen russischen Lagerbestände erschöpft sein dürften. Damit gehe ein wichtiger Produktionsstandort verloren, der Palladium-Preis werde im kommenden Jahr wohl bis auf 750 Dollar anziehen. Palladium ist etwas härter als Platin, lässt sich gut schmieden und wie Gold zu dünnen Folien auswälzen. Das Edelmetall dient in Brennstoffzellen als Elektrodenmaterial und in Wasserstoffautos als Speichermaterial für den Wasserstoff.

Brummende Konjunktur in China hilft Ölpreis

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 67,43

Die Ölpreise sind deutlich gestiegen. Am Abend kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Januar 86,41 Dollar. Das waren 2,44 Dollar mehr als zum Handelsschluss am Vortag. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent kletterte um 2,66 Dollar auf 88,58 Dollar.

 Händler begründeten die steigenden Ölpreise mit positiven Konjunkturdaten aus China sowie der Entspannung an den europäischen Rentenmärkten. Der Anstieg des chinesischen Einkaufsmanagerindex im November deute darauf hin, dass die Ölnachfrage des zweitgrößten Ölverbrauchslandes weiter robust sei und keine unmittelbar bevorstehende Abschwächung zu befürchten sei, schreibt die Commerzbank in einer Studie.

Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ist erneut gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel am Dienstag im Durchschnitt 83,65 Dollar. Das waren 20 Cent mehr als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells.

Auch Kupfer verteuerte sich weiter. Die Tonne des Industriemetalls kostete 8480 Dollar und damit 120 Dollar mehr als im späten Geschäft am Dienstag. Analysten gehen davon aus, dass der Preis auch langfristig weiter anzieht. In den kommenden Monaten könnte es zu einem Versorgungsengpass kommen, warnen sie. In den größtenteils schon weit ausgebeuteten Kupferminen sinke der Erzgehalt, und die nächste große Mine werde nicht vor 2014 eröffnet, rechnete UniCredit-Analyst Hitzfeld vor.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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