Marktberichte

Sicherer Hafen gefragt Gold wieder über 1000

Der Goldpreis ist erstmals seit März 2008 wieder über die Marke von 1.000 Dollar je Feinunze gesprungen. Der Preis für eine Feinunze des Edelmetalls kletterte am Freitagabend an der Rohstoffbörse in London bis auf 1005,78 Dollar. Kurz zuvor waren bereits einige Terminkontrakte (Futures) für Gold über die 1000- Dollar-Marke gesprungen. Zuletzt lag der Spot-Preis für eine Feinunze noch bei 1004,38 Dollar und damit um 28,23 Dollar höher als am Vortag.

Marktbeobachter begründeten den Preissprung vor allem mit der schwachen Tendenz der internationalen Aktienmärkte. Negative Nachrichten aus der Finanzbranche und die anhaltende Unsicherheit wegen der Finanzkrise hatten die Aktienmärkte auf Talfahrt geschickt. Gold gilt in unsicheren Zeiten bei vielen Investoren als "sicherer Hafen".

Die zunehmend düsteren Aussichten für die Weltwirtschaft hatten zuvor die Preise für Industriemetalle gedrückt. "Die Nachfrage ist außergewöhnlich schlecht, und wir vermuten, daran wird sich auch im zweiten Quartal nichts ändern", sagte Standard-Chartered-Analyst Dan Smith. Die risikoscheuen Anleger machten einen großen Bogen um Kupfer, Zink und Aluminium.


Der Kupferpreis litt Händlern zufolge vor allem unter den schlechten Aussichten für die Baubranche. In den USA waren im Januar die Baubeginne und -genehmigungen so stark wie noch nie zuvor gefallen. "Das ist für den Kupfer- und Zinkmarkt besonders schlecht, da sie so eng an der Baukonjunktur hängen", führte Analyst Smith aus. Kupfer verbilligte sich am Mittag um bis zu 3,6 Prozent auf 3175 Dollar je Tonne, Zink um bis 2,3 Prozent auf 1099 Dollar. Aluminium fiel fast drei Prozent.

Auch am Ölmarkt herrschte pessimistische Stimmung. Mit 38,70 Dollar kostete das Fass (159 Liter) US-Leichtöl der Sorte WTI zur Lieferung im April 3,8 Prozent weniger als am Vorabend, als ein überraschender Rückgang der US-Lagerbestände einen Run auf die Terminkontrakte ausgelöst hatte. Auch der Monatsbericht der Bank of Japan (BoJ) drückte auf die Preise. Die Notenbanker hatten darin ihre düstere Einschätzung vom Januar zur trostlosen wirtschaftlichen Gesamtlage bekräftigt.

Der Verfall des März-Kontraktes trug Händlern zufolge zur Verunsicherung bei. Der Kontrakt läuft am Freitag aus und bewegt sich seit Tagen heftiger als der schon sehr viel lebhafter gehandelte April-Kontrakt. Bis zum Mittag verlor der März-Kontrakt in der Spitze 4,5 Prozent auf 37,70 Dollar. Ein Fass Nordseeöl der Sorte Brent kostete mit 40,63 Dollar gut drei Prozent weniger als am Vorabend.

Quelle: ntv.de

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