Marktberichte

Öl billiger Goldpreis gibt nach

RTR2RCV2.jpg

(Foto: REUTERS)

Das als Krisenwährung gehandelte Gold ist wieder etwas günstiger. Anleger bevorzugen derzeit den US-Dollar als sicheres Investment. Auf Grund seiner Liquidität ist der Dollar in Krisenzeiten immer der sichere Hort unter den Währungen. Rezessionssorgen lasten gleichzeitig aber auf dem Ölpreis.

Der Goldpreis ist zum Wochenausklang wieder unter Druck geraten. Grund ist der anziehende Dollarkurs. Die Feinunze des Edelmetalls verbilligte sich auf 1680 (spätes Vortagesgeschäft: 1694) Dollar. Die Analysten der Commerzbank weisen darauf hin, dass die US-Währung angesichts der europäischen Schuldenkrise ihren Status als sicheren Hafen ausbaue. Dies belaste Gold.         

Gold
Gold 3.101,50

Händlern zufolge blieb die Nachfrage von Schmuckhändlern aus Indien wegen des für sie sehr hohen Preises gering. Gold ist derzeit etwa 300 Dollar teurer als vor einem Jahr. Anfang September notierte er aber noch mit 1920 Dollar auf einem historischen Höchststand. Seitdem steht der Goldpreis unter Druck. Der jüngste Kurssturz ging runter bis auf 1600 Dollar. Die anschließende Erholung ging hoch bis auf 1800 Dollar. Goldexperten sehen keine klare Richtung, in die sich der Goldpreis in Zukunft bewegen wird. Obwohl Aktien derzeit gemieden werden, die Bundesanleihen nur noch zögerlich Abnehmer finden, kann auch das "sichere" Gold im Preis nicht zulegen. 

Preistreiber könnte in Zukunft die Nachfrage aus Asien sein. Gemeinsam mit Indien beträgt die Konsumnachfrage der Asiaten nach Goldschmuck, Münzen und Barren bereits mehr als 50 Prozent des Weltbedarfs - Tendenz deutlich steigend. "Chinas Bedarf wird sich über die kommenden Jahre verdoppeln, Indien wird um 30 Prozent zulegen", sagt der Geschäftsführer des World Gold Council Marcus Grubb.

Nachfragesorgen belasten Ölpreis

Die Angst vor einem deutlichen Nachfragerückgang drückte am Freitag den Ölpreis. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent  verbilligte sich um 1,60 auf 106,18 Dollar. Die US-Sorte WTI kostete 95 Dollar und damit 1,17 Dollar weniger als im späten Vortagesgeschäft.         

Unter Investoren rückten zunehmend die Perspektiven für das kommende Jahr in den Fokus, hieß es von Händlern. Weiterhin seien keine Fortschritte bei der europäischen Schuldenkrise erkennbar - Fitch hat gerade erst die Kreditwürdigkeit Portugals auf Ramsch-Niveau herabgestuft. Damit steige die Angst vor einer globalen wirtschaftlichen Abschwächung. Neben den Rezessionssorgen sei ein zusätzlicher Belastungsfaktor für den Ölmarkt der anziehende US-Dollar. Dadurch wird Öl für Investoren aus anderen Währungsräumen teurer, so dass deren Nachfrage sinkt.               

Gleichzeitig werden die Ölpreise aber auch durch Meldungen von Unruhen im weltweit wichtigsten Ölförderland Saudi-Arabien gestützt. Bei Unruhen im ölreichen Osten Saudi-Arabiens sind seit Montag mehrere Zivilisten ums Leben gekommen. Lieferengpässe aus den Ölfördergebieten am Persischen Golf könnten die Ölpreise schnell wieder steigen lassen, hieß es weiter.

Quelle: ntv.de, ddi/sla/rtsdpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen