Ölpreise kommen zurück Goldpreis klettert über die Marke
29.10.2012, 13:30 Uhr
Das Gold in der Hand ist besser als ...
(Foto: picture alliance / dpa)
An den Rohstoffmärkten verlieren die unerwartet freundlichen Daten zum US-Wirtschaftswachstum von Ende vergangener Woche ihre Wirkung: Gebannt schauen Marktstrategen auf den Wirbelsturm "Sandy" und seine Folgen für die Ölversorgung - und auf das im nächsten Monat anstehende Diwali-Fest in Indien.
Nach dem Preisrückgang der vergangenen Woche hat sich der Goldpreis am Montag über der Marke von 1700 Dollar stabilisiert. Mit 1711,56 Dollar kostete die Feinunze in London leicht mehr als zuletzt am Freitag. Händler vermuteten, dass bei 1680 Dollar eine charttechnische Unterstützung liegt, sollte die 1700er Marke nicht halten. Der Goldpreis werde unter anderem von Spekulationen auf Goldkäufe durch indische Verbraucher gestützt. In Indien findet im nächsten Monat Diwali statt, ein hinduistisches Festival des Lichtes. In diese Zeit fallen viele Hochzeiten, bei denen traditionell gerne Goldschmuck verschenkt wird.
Platin setzte hingegen seine Talfahrt fort und büßte 1,8 Prozent auf 1541,24 Dollar je Feinunze ein.
Abwärts ging es auch für die Preise der Industriemetalle. Allen voran der Kupferpreis rutschte in London um 1,3 Prozent auf 7720,50 Dollar je Tonne ab. Er notierte damit so niedrig wie seit Anfang September nicht mehr. "Die Leute sehen keinen Grund für Optimismus", sagte Analyst Jonathan Barratt von Barratt's Bulletin in Sydney. "Wir hätten uns die US-Bilanzen etwas robuster gewünscht."
In der vergangenen Woche hatte der Kupferpreis 2,4 Prozent eingebüßt. Das war das größte Wochenminus in vier Monaten. Damit schrumpft auch das bisherige Jahresplus auf nur noch 2,5 von fast elf Prozent noch im September. Die Tonne Kupfer hatte Ende 2011 rund 7600 Dollar gekostet.
Auch die Preise für Aluminium gaben ein Prozent auf 1903,25 Dollar nach.
Öl wieder billiger
Die Vorkehrungen der Raffinerien für den auf die US-Ostküste zurollenden Wirbelsturm "Sandy" drückten wiederum den Ölpreis. Das Nordsee-Öl Brent verbilligte sich um 0,5 Prozent auf 109,00 Dollar je Barrel. Die Sorte WTI aus den USA kostete mit 85,80 Dollar 0,6 Prozent weniger als am Freitag. Wegen des Hurrikans hätten viele US-Raffinerien ihre Produktion eingestellt, sagte Volkswirt Michael Creed von der National Australia Bank. Daher müsse mit einem Anstieg der Rohöl-Lagerbestände gerechnet werden.
Gleichzeitig zogen die Preise für Heizöl und Benzin um jeweils ein knappes Prozent auf 3,12 beziehungsweise 2,72 Dollar je Gallone an. Einige Investoren spekulierten offenbar darauf, dass es wegen der Raffinerie-Schließungen bei diesen Rohöl-Produkten zu Versorgungsengpässen kommt, sagten Börsianer.
Quelle: ntv.de, rts