Marktberichte

Neuer Höhenflug Goldpreis klettert weiter

Der Goldpreis setzt seinen Höhenflug fort und erreicht nach einem Tag Pause ein Rekordhoch. Der Preis für eine Feinunze klettert an der Londoner Rohstoffbörse bis auf 1275,95 Dollar. Der Rekord vom Vortag wird damit um gut einen Dollar übertroffen.

Angesichts der weiter unklaren Konjunkturaussichten haben zahlreiche Anleger wieder Kurs auf den "sicheren Anlagehafen" Gold genommen. Das Edelmetall markierte mit bis zu 1275,95 Dollar je Feinunze ein neues Rekordhoch und kostete damit 0,8 Prozent mehr als am Vortag.  Grund für den neuerlichen Schub ist laut Commerzbank-Experte Eugen Weinberg die Schwäche des Dollar. "Es gibt immer noch keine Zuversicht in die US-Erholung", sagte Gwenael Chazal, Chef von Metal Trading. "Niemand sieht einen Grund für einen Preisrückgang bei Gold."

Darüber hinaus sei wegen der extrem lockeren Geldpolitik rund um den Globus weiterhin sehr viel mehr Geld im Umlauf, als zur Deckung der wirtschaftlichen Aktivität erforderlich.  Citigroup-Analyst David Thurtell zufolge  befürchteten zudem viele Anleger, dass die US-Notenbank in der kommenden Woche weitere Geldspritzen für die kränkelnde Wirtschaft ankündigen und damit die Inflation anheizen werde. Im Fahrwasser des Goldpreis-Anstiegs zog Silber auf ein Zweieinhalb-Jahres-Hoch von 20,73 Dollar an.

Dollar runter, Weizenpreis rauf

Die aktuelle Schwäche des Dollar schob den Weizen-Preis an. Der Dezemberkontrakt verteuerte sich um bis zu 1,5 Prozent auf 7,3775 Dollar je Scheffel. Darüber hinaus wirke die überraschend schwache Ernteprognose des ukrainischen Landwirtschaftsministeriums vom Vortag noch nach, sagten Börsianer. Die anhaltende Trockenheit in der Schwarzmeer-Region schüre Befürchtungen, dass hiervon auch die kommende Ernte beeinträchtigt werden könne. Die Ukraine senkte ihre Erwartungen für die Getreide-Erträge der Saison 2010/2011 auf 38 Millionen Tonnen von 40 bis 41 Millionen Tonnen im vergangenen Monat.

Mais behauptete nach dem Zwei-Jahres-Hoch vom Mittwoch seine Gewinne weitgehend. Die psychologisch wichtige Marke von fünf Dollar je Scheffel konnte der Future aber nicht durchbrechen. Gewinnmitnahmen verhinderten dies bislang, sagten Händler. Der Preis für das Lebens- und Futtermittel ist seit Ende Juni unter anderem wegen der Aussicht auf eine schwache US-Ernte um mehr als 50 Prozent auf aktuell 4,9475 Dollar gestiegen.

Ölpreis auf Talfahrt

Der Ölpreis fiel den dritten Tag in Folge. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete mit 75,37 Dollar 0,9 Prozent weniger als am Mittwoch. Brent-Öl verbilligte sich um 0,3 Prozent auf 79,16 Dollar. Als Grund für die Kursverluste bei US-Öl nannten Börsianer die für Freitag geplante Wiederinbetriebnahme einer wichtigen Pipeline zwischen Kanada und den USA. Für einen erneuten Test der Marke von 78 Dollar bedürfe WTI frischer Impulse, sagte Rohstoffexperte Olivier Jakob vom Beratungshaus Petromatrix. Als möglicher Preistreiber gilt der Tropensturm "Karl", der die Ölbohr-Plattformen im Golf von Mexico bedroht.

Kupferpreis etwas niedriger

Der Kupferpreis bewegte sich kaum. Die Tonne des Industriemetalls verbilligte sich um 0,2 Prozent auf 7605 Dollar. "Die große Geschichte sind die Währungen", sagte ein Metallhändler in Hongkong. Nach den Interventionen der japanischen Notenbank am Mittwoch hatten sich die Kurse am Devisenmarkt am Donnerstag zunächst beruhigt. "Wird die Yen-Intervention funktionieren? Normalerweise halten sich solche Sachen nicht sehr lange", sagte der Händler. Ein stärkerer Dollar lastet tendenziell auf den Metallpreisen.

Baumwolle auf 15-Jahreshoch

Käufe spekulativ orientierter Anleger und starke US-Exportzahlen peitschten den Baumwoll-Preis auf den höchsten Stand seit Oktober 1995 getrieben. Der richtungsweisende Dezember-Kontrakt verteuerte sich um bis zu 3,1 Prozent auf 96,23 Dollar je Pfund. Analyst Mike Stevens vom Brokerhaus SFS Futures bezeichnete die vom US-Landwirtschaftsministerium bekannt gegebenen Netto-Verkäufe von 570.200 Ballen als schockierend. "Die Zahlen deuten auf Panik-Orders der Verarbeiter zu fast jedem Preis hin."

Quelle: ntv.de, ddi/rts/dpa

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