Von Rekord zu Rekord Goldpreis steigt
18.11.2009, 13:56 Uhr
Nirgendwo wird so viel Geld für Gold ausgegeben wie in Indien. Das Land sorgt für ein Fünftel der globalen Nachfrage.
(Foto: REUTERS)
Der Goldpreis setzt seine jüngste Rekordjagd fort. In der Spitze wurden für die Feinunze des Edelmetalls 1145,35 US-Dollar bezahlt. Damit kostete Gold so viel wie nie zuvor. Bereits in der Nacht zum Mittwoch wurde der alte Rekord vom Montag bei 1143,25 Dollar leicht übertroffen. "Gestern hat der Markt eine Verschnaufpause eingelegt und das Niveau unter 1130 Dollar getestet", erklärte Afshin Nabavi, Rohstoffhändler von MKS Finance in Genf. Aber einige Schnäppchenjäger hätten rasch zugegriffen und damit den Goldpreis stabil gehalten.
Seit Wochen befindet sich der Goldpreis auf Rekordjagd. Vor gut einer Woche wurde erstmals die Marke von 1100 Dollar überwunden. Seit Jahresbeginn hat sich Gold um mehr als 35 Prozent verteuert. Hauptgründe für den Höhenflug sind der schwache Dollar und das große Interesse privater und institutioneller Investoren. Zudem gilt die Angst vor einer steigenden Inflation und die unsicherer wirtschaftliche Lage als Ursache. Händler sprechen von einer anhaltenden Nachfrage, die zwischenzeitliche Preisrückgänge schnell wieder ausgleiche. Die Experten von TheBullionDesk.com sehen den Preis kurzfristig bei 1150 Dollar.
Auch Öl zieht an
Die Ölpreise stiegen unterdessen leicht. Ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Dezember kostete 80,03 Dollar und damit 1,1 Prozent mehr als zum Handelsschluss am Vortag. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Januar-Auslieferung stieg um 39 Cent auf 79,36 Dollar.
Auch die Preise für die Industriemetalle zogen wieder an. Der Kupferpreis stieg um gut ein Prozent auf 6967 Dollar je Tonne. Nickel verteuerte sich sogar um zwei Prozent.
Zucker teurer
Der schwache Dollar und Sorgen, dass schlechtes Wetter die Ernte in wichtigen Anbauländern gefährden könne, beflügelten den Zuckerpreis. Der Preis für ein Pfund Zucker zur Lieferung im März stieg um zwei Prozent, der Preis für einen Tonne raffinierten Zucker zur Lieferung im März kletterte in London um 1,8 Prozent.
Händlern zufolge wird der Zuckerpreis auch unterstützt von Spekulationen, dass der weltgrößte Zuckerkonsument Indien bald mehr Zucker kaufen werde. Ein europäischer Broker schrieb in einem Marktkommentar, die Schätzungen für die Ernteertäge in Brasilien und Indien - beiden Ländern hatte schlechtes Wetter zugesetzt - seien heruntergeschraubt worden. Zudem sei die australische Ernte vom El-Nino-Wetterphänomen betroffen.
Quelle: ntv.de, DJ/rts/dpa