Ölpreise geben nach Goldpreis steigt und steigt
18.08.2011, 18:45 UhrDer abermalige Einbruch der Aktienmärkte treibt den Goldpreis auf ein Rekordhoch. Der Preis für eine Feinunze erreicht in London 1816,25 Dollar. Das ist so viel wie noch nie. Erst vor einer Woche hatte der Goldpreis die Marke von 1800 Dollar übersprungen.
Der Goldpreis ist auf ein Rekordhoch geklettert. In der Spitze kostete eine Feinunze (rund 31 Gramm) des Edelmetalls 1816,25 US-Dollar. Damit wurde das bisherige Rekordhoch vom vergangenen Donnerstag bei 1814,95 Dollar knapp übertroffen. Nach einer kurzen Gegenbewegung Ende vergangener Woche hat der Goldpreis seit Wochenbeginn um rund 75 Dollar oder gut 4 Prozent zugelegt.
Ausschlaggebend für die aktuell starke Nachfrage nach Gold ist die schlechte Stimmung an den Aktienmärkten. Nach einer zwischenzeitlichen Entspannung der Lage mussten die Aktien zuletzt wieder kräftige Verluste hinnehmen. Der Dax verlor am Donnerstag fast 6 Prozent. "Angesichts des Einbruchs flüchten sich die Investoren in sichere Anlagen wie Gold", sagte Rohstoffexperte Frank Schallenberger von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Hintergrund seien Konjunktursorgen, insbesondere in den USA und Europa. Zudem trübten die Schuldenkrisen diesseits wie jenseits des Atlantiks auf die Stimmung der Anleger. Gold gilt traditionell als Krisenschutz.
Die Nachfrage nach Gold werde trotz des hohen Preises stabil bleiben, meinte der Weltgoldrat in London, in dem die größten Produzenten des Edelmetalls vertreten sind. Vor allem in China und Indien, den beiden größten Märkten für Gold, bleibe das Interesse groß. Auch die Schuldenkrise in Europa, die Abstufung der Kreditwürdigkeit der USA und die "schwachen" Aussichten für die Weltwirtschaft hielten die Nachfrage nach Gold konstant hoch.
Die Öl-Lager sind voll
Die anhaltenden Sorgen um die finanzielle Stabilität einiger europäischer Länder drückte die Ölpreise. Die US-Sorte WTI verbilligte sich um 4,29 auf 83,44 Dollar. Der Preis für Nordseeöl Brent gab um 3,12 auf 107,48 US-Dollar nach. "Das Vertrauen in die Märkte ist gering", sagte Mark Thomas vom Brokerhaus Marex Financial. Die Risikobereitschaft nehme wieder ab, die Investoren gingen lieber in die als sicher geltenden Anlagehäfen wie Gold, ergänzte ein Händler.
Ebenfalls auf dem Preis lasteten die überraschend stark gefüllten Öl-Lager in den USA sowie der wieder festere US-Dollar, der Rohstoffe für Anleger in anderen Währungsräumen teurer macht.
Ängste belasten Kupferpreis
Die Einbrüche an den internationalen Aktienmärkten belasteten auch den Kupferpreis. Das Industriemetall verbilligte sich um gut ein Prozent auf 8872 US-Dollar. Seit Anfang des Monats hat der Kupferpreis bereits fast zehn Prozent verloren. "Der Zustand der Weltkonjunktur ist sehr wackelig, daher lassen die Anleger von Kupfer lieber die Finger", sagte Analyst Zhuo Gui Qiu von Minmetals Futures. Rezessionsängste haben die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag auf Talfahrt geschickt.
Quelle: ntv.de, rts/dpa