Marktberichte

Dax-Vorschau Griechen halten Markt in Atem

Die Blicke am deutschen Aktienmarkt werden sich wohl auch in der anstehenden Börsenwoche nach Griechenland richten, wo eine neue Anleihe Luft bei der Staatsfinanzierung verschaffen soll. Erneut werden auch einige Dax-Konzerne über ihre Geschäftsentwicklung berichten.

Die Griechen und der Euro bleiben das heißeste Eisen auch am Aktienmarkt.

Die Griechen und der Euro bleiben das heißeste Eisen auch am Aktienmarkt.

(Foto: dpa)

Nach den jüngsten Kursverlusten am deutschen Aktienmarkt blicken Analysten pessimistisch in die neue Woche. "Die Schuldenkrise Griechenlands schwebt weiterhin wie ein Damoklesschwert über den Aktienmärkten", stellen die Experten der Landesbank Berlin fest. Deshalb geht es an den Börsen trotz überzeugender Unternehmensbilanzen momentan nach unten. "Das wird sich zunächst nicht ändern", betont Aktienstratege Wolfgang Duwe von der Bremer Landesbank. Zuletzt hatten kritische Äußerungen von Ratingagenturen die Sorge vor einer Verschärfung der Finanzprobleme Griechenlands genährt. Klaus Stabl vom Brokerhaus ICF sagt dazu: "Das Mittelmeerland wird wohl eine neue Anleihe platzieren, um sich zu refinanzieren". Erneut werden auch einige Dax-Konzerne über ihre Geschäftsentwicklung berichten.

In der ablaufenden Woche hat der Dax 2,7 Prozent verloren. Am Freitagmittag lag der Leitindex 1,0 Prozent höher bei 5585 Punkten. Seit Jahresbeginn ergibt sich ein Minus von 6,5 Prozent.

Berichtssaison neigt sich dem Ende zu

In Deutschland werden in der sich langsam ihrem Ende neigenden Berichtssaison noch einige namhafte Unternehmen Bilanzdaten veröffentlichen. Daimler präsentiert weitere Zahlen. Der Autokonzern hat bereits einen Milliardenverlust und die Streichung seiner Dividende bekanntgegeben und wurde dafür an der Börse abgestraft. Weiteren Aufschluss über die Situation der Branche wird der Genfer Autosalon bringen, wo auch der von Rückrufaktionen gebeutelte Toyota-Konzern zur Pressekonferenz lädt. Weitere Zahlen kommen von Fraport, Beiersdorf, Linde und Adidas. Analysten rechnen bei dem Sportartikelhersteller mit einem deutlichen Gewinnrückgang. Zum Wochenschluss folgt der Zwischenbericht von Salzgitter.

Neues aus dem Technologiesektor verspricht die Computermesse CeBIT, wo sich die Branche über die künftigen Trends austauscht. Einen größeren Auftritt plant dort neben Microsoft, und Intel auch die Deutsche Post.

Von der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag erhoffen sich die Märkte weitere Hinweise auf eine längerfristige Straffung der Geldpolitik. Eine Erhöhung des Leitzinses von derzeit einem Prozent wird nicht erwartet. Beim Rückzug aus der Politik des billigen Geldes setzt die EZB bisher vollkommen auf den schrittweisen Entzug von Liquidität. Die US-Notenbank (Fed) hatte jüngst mit der Anhebung des Satzes für Diskontkredite für eine Überraschung gesorgt. Auch die Bank von England wird am Donnerstag über ihr künftiges Vorgehen in der Zinspolitik beraten.

Außerdem warten die Börsianer auf den wichtigen Fed-Konjunkturbericht "Beige Book" und die Einkaufsmanagerindizes. Am Freitag steht mit dem Arbeitsmarktbericht für Februar die wichtigste Zahl der Woche an. "Wenn derzeit dem deutschen Markt etwas Impulse gibt, dann ist es Amerika", sagt Aktienstratege Duwe.

Quelle: ntv.de, rts

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