Marktberichte

Gewinnmitnahmen in Asien Immobilienwerte unter Druck

Die Börsen in Fernost haben nach negativen Vorgaben aus den USA zum Wochenausklang deutliche Verluste erlitten. Angesichts der jüngsten Kursgewinne bei zahlreichen asiatischen Werten entschieden sich zudem viele Händler, Kasse zu machen. Ein Anstieg des zuletzt gebeutelten Yen belastete außerdem Exportwerte.

In Japaan gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index am Freitag 1,22 Prozent nach auf 17.481 Zähler. Der breiter gefasste Topix-Index verlor 1,3 Prozent auf 1715 Punkte. Insbesondere Werte im japanischen Immobilien-Sektor seien zuletzt sehr beliebt gewesen, sagte Yasuo Yabe von Meiwa Securities. "Das machte sie zu einem leichten Ziel für Gewinnmitnahmen." So verloren etwa die Titel von Mitsubishi Estate knapp 2,7 Prozent an Wert. Auch Exporttitel der Elektronik- und Autobranche, die zuletzt von der Yen-Schwäche profitierten, gaben angesichts des Kursanstiegs der japanischen Währung nach. Canon-Aktien verbilligten sich um knapp zwei Prozent, Toyota-Papiere verloren knapp 1,5 Prozent.

Auch neue Zinsängste sorgten für schlechte Stimmung auf dem Parkett. Starke Konjunkturdaten aus den USA könnte der US-Notenbank Fed einen Grund geben, die Zinsen anzuheben, um die Inflation im Schach zu halten, befürchteten Marktbeobachter. Am Vortag hatten die Zinssorgen bereits zu Verlusten in New York beigetragen.

In Hongkong sank der Hang Seng Index um 1,34 Prozent auf 20.521 Punkte. Händler erklärten, Druck sei vor allen von dem in Hongkong notierten Werte vom chinesischen Festland ausgegangen; deren Index büsste 2,06 Prozent ein. Petrochina verloren zwei Prozent und China Life sackten fast drei Prozent ab. Viele Anleger sorgten sich, dass sich bei chinesischen Aktien eine Blase gebildet haben könnte, sagten Händler. Am Vortag hatte die Warnung des früheren US-Notenbankchef Alan Greenspan, dass es bei den chinesischen Aktien zu einem Ausverkauf kommen könnte, den Shanghaier Leitindex auf Talfahrt geschickt. Gegen den Trend legten Lenovo 14 Prozent zu, nachdem der weltweit viertgrösste Computerhersteller Gewinnzahlen über den Erwartungen vorgelegt hatte.

In Australien büßte der S&P/ASX 200-Index 0,42 Prozent auf 6252,8 Punkte. Nachgebende Rohstoffpreise belasteten die Bergbauwerte. BHP Billiton verloren ein Prozent und Rio Tinto 1,4 Prozent. Die australischen Finanzwerte tendierten mehrheitlich im Minus. National Australia Bank gaben 0,7 Prozent nach, während Commonwealth Bank of Australia gegen den Trend 1,2 Prozent gewannen. Die Aktien von Qantas Airways setzten ihren Höhenflug fort und schossen 3,7 Prozent in die Höhe.

Auch die Aktienmärkte in Taiwan, Singapur und Südkorea verzeichneten ein Minus. Der indische Sensex stieg dagegen 0,86 Prozent.

Quelle: ntv.de

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