Marktberichte

Silber so teuer wie zuletzt 2008 Industriemetalle billiger

An den Rohstoffmärkten wirken zu Wochenbeginn vor allem Wechselkurseffekte. Ein stärkerer Dollar drückt vor allem die Preise für Industriemetalle. Silber klettert hingegen auf den höchsten Stand seit über zwei Jahren.

Silber.jpg

Der steigende Dollarkurs und risikoscheue Anleger haben die Preise für Industriemetalle am Dienstag belastet. Kupfer, Nickel und Aluminium wurden jeweils mit einem Abschlag zwischen 2,5 und 3,6 Prozent gehandelt. "Kupfer und Aluminium sind deutlich schwächer, aber das ist nur logisch nach den letzten Aufwärtsbewegungen", sagte Andrej Krjutschenkow, Analyst bei VTB Capital. Der Kupferpreis hatte Ende voriger Woche den höchsten Stand seit vier Monaten erreicht.

"Die Investoren sind weiterhin besorgt wegen der europäischen Banken", erklärte Krjutschenkow den jüngsten Kursrutsch. Die Börsen in London und Frankfurt gaben am Dienstag nach - Anleger fürchten eine schärfere Regulierung (Basel III) der Geldhäuser.

Die Spekulationen um die Stabilität der Branche belasteten auch den Euro, der um ein Prozent auf 1,2746 Dollar nachgab. Zugleich stieg der Dollar gegenüber einem Korb anderer Währungen um 0,7 Prozent. Ein höherer Dollarkurs macht Rohstoffe für Käufer außerhalb der USA teurer. Der Goldpreis gab deshalb ebenfalls etwas nach und notierte unter der Marke von 1250 Dollar pro Feinunze. Allerdings hielt sich das Minus bei dem Edelmetall in Grenzen, da es zugleich von risikoscheuen Anlegern gekauft wurde. Der Silberpreis kletterte hingegen auf den höchsten Stand seit März 2008. Die Feinunze des Edelmetalls verteuerte sich auf 20 Dollar. Dagegen drückte der höhere Dollarkurs den Ölpreis deutlich. Die US-Sorte WTI verbilligte sich um 2,1 Prozent auf 73,04 Dollar je Fass. Brent wurde mit einem Abschlag von einem Prozent auf 76,11 Dollar pro Barrel gehandelt.

Unterstützung für die Industriemetall-Preise sehen Experten in dem angekündigten Konjunkturprogramm zum Ausbau der Infrastruktur von US-Präsident Barack Obama. Mit den Maßnahmen sollen Straßen und Schienen sowie Start- und Landebahnen in den USA für 50 Milliarden Dollar ersetzt oder saniert und so die hohe Arbeitslosigkeit bekämpft werden. Die Vorhaben könnten die Nachfrage der Industrie nach Rohstoffen erhöhen.

Quelle: ntv.de, nne/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen