Marktberichte

Eskaliert der Atomstreit? Iran beherrscht Ölpreis

Der Ölpreis hat am Donnerstag seine Aufwärtsbewegung fortgesetzt. Händler nannten als Grund nach wie vor die Furcht vieler Investoren vor einer Eskalation im Atomstreit des Westens mit Iran. Der Konflikt mit Iran hat sich durch die Festnahme von britischen Soldaten jüngst weiter verschärft.

Die Nordseesorte Brent verteuerte sich um 33 Cent auf 66,11 US-Dollar pro Fass. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) US-Leichtöl WTI lag hingegen wenig verändert bei 64,05 Dollar. "Die Spannungen zwischen den Protagonisten nehmen zu und werden auch nach einer Freilassung der Seeleute anhalten", sagte Analyst Olivier Jakob von der schweizerischen Petromatrix. Er rechne mit weiteren Zwischenfällen.

Der Iran hatte am Freitag 15 britische Marinesoldaten wegen angeblicher Verletzung iranischen Hoheitsgebietes festgenommen. Die USA verstärkten darauf ihre Marinepräsenz im Persischen Golf. Nach iranischen Angaben haben britische Soldaten das Konsulat des Irans im irakischen Basra umstellt. Am Dienstag war der Ölpreis für kurze Zeit bereits über 68 US-Dollar geklettert. Da hatten laut Händlern schon Gerüchte über einen militärischen Zusammenstoß mit dem Iran die Runde gemacht.

Der Goldpreis fiel nach dem Anstieg des Vortages um 0,3 Prozent auf 665 US-Dollar pro Feinunze. Der Preis für das Edelmetall war zuletzt gestiegen -ausgelöst durch die unsichere Lage im Nahen Osten und den steigenden Ölpreis. Solange der Streit mit dem Iran anhalte, die Märkte in den USA ein wenig wackelig seien und der Ölpreis sich auf dem höheren Niveau bewege, werde auch Gold eher teuer bleiben, sagte ein Händler.

Der Kupferpreis fiel um 0,5 Prozent auf 6695 Dollar pro Tonne. Die US-Notenbank sei besorgt, dass sich die Wirtschaft deutlicher abschwäche als erwartet wegen der Probleme im Immobilienmarkt. Das werde den Abgabedruck auf Basismetalle voraussichtlich aufrechterhalten, begründete Analyst Robin Bhar von der schweizerischen Großbank UBS den Preisrückgang. Die Kurse der Industriemetalle reagieren leicht auf Entwicklungen der Weltkonjunktur, da von deren Verfassung die Nachfrage nach diesen abhängt. Der Reuters-Rohstoffindex startete 0,09 Prozent höher bei 314,64 Punkten in den Handel.

Quelle: ntv.de

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