Die Rezessionsangst verfliegt Japan schließt freundlich
06.09.2010, 08:45 UhrDer erste Handelstag der Woche endet in Asien mit soliden Gewinnen. Nach der positiven Überraschung aus dem US-Arbeitsmarkt und der Erleichterung am Devisenmarkt legen vor allem die Exporttitel kräftig zu.
Beflügelt von guten Vorgaben aus den USA haben die asiatischen Börsen am Montag mit Gewinnen geschlossen. Die Zahl der US-Beschäftigten sank im August zwar den dritten Monat in Folge. Doch verschlechterte sich die Lage nicht so stark wie befürchtet. Das schmälerte die Sorge der Anleger, dass die US-Wirtschaft in die Rezession zurückfallen könnte.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index schloss in Tokio 2,1 Prozent im Plus bei 9301 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index gewann 1,8 Prozent auf 838 Zähler. Auch die Aktienmärkte in Hongkong, Taiwan, Singapur, Südkorea und der chinesische Leitindex verbuchten Zuwächse.
Die Stimmung auf dem Parkett verbesserte sich, Händler blieben aber vorsichtig. "Die Arbeitsmarktdaten waren besser als erwartet, aber eine drastische Verbesserung war nicht zu sehen", sagte Masayuki Otani von Securities Japan. Zum eher leichten Handel trug zudem bei, dass die US-Börsen zu Wochenbeginn wegen des Feiertags "Labour Day" geschlossen bleiben.
Auf der Unternehmensseite gehörten Aktien exportorientierter Unternehmen zu den Gewinnern. So legten Papiere von Kyocera und Tokyo Electron je 3,9 Prozent zu. Gefragt waren auch Aktien des Autobauers Suzuki mit einem Plus von 1,5 Prozent. Der japanische Volkswagen-Partner will seine Vormachtstellung auf dem schnell wachsenden Markt in Indien ausbauen. Der Kleinwagenspezialist plant dazu ein neues Werk in Indien mit einer Jahresproduktion von 250.000 Autos.
Mit Aufschlägen wurden auch Papiere des Konkurrenten Mazda Motor gehandelt. Die Anteilscheine legten um 3,7 Prozent zu. Zuvor hatte das Unternehmen Kostensenkungen angekündigt, um die negativen Auswirkungen des Yen-Anstiegs abzufedern.
Die Aktie der führenden australischen Investmentbank ging dagegen mit einem Minus von 4,7 Prozent auf Talfahrt, nachdem das Geldhaus die Märkte mit einer Gewinnwarnung geschockt hatte. An einigen Börsenplätze notierte das Papier zeitweise deutlich tiefer. Der Überschuss werde im ersten Halbjahr, das bis September laufe, um 25 Prozent sinken, teilte die Bank mit. Händler hatten einen Anstieg um mehr als zehn Prozent erwartet.
Im fernöstlichen Devisenhandel konnte der Dollar seine Gewinne gegenüber Euro nicht über den Tag retten. Die europäische Einheitswährung gewann auf 1,2911 von 1,2893 Dollar zum US-Handelsschluss am Freitag nach. Zum Yen legte die US-Währung auf 84,32 Yen von 84,29 Yen zu.
Quelle: ntv.de, dpa/rts