Marktberichte

Ölpreis fällt Kaffee auf 9-Jahres-Hoch

Kaffee hat am Dienstag an der Warenbörse London so viel gekostet wie seit neun Jahren nicht mehr. Die Tonne Robusta-Kaffee zur Lieferung im September kostete am Terminmarkt zeitweise 1.940 US-Dollar. Später setzten Gewinnmitnahmen ein, die Preise gingen wieder leicht zurück. Händler sagten jedoch, sie hätten nicht das Gefühl, das der Markt überkauft sei. Kaffee hat sich bereits in den vergangenen Monaten um fast 30 Prozent verteuert.

Bei den übrigen Rohstoff ging es hingegen zumeist bergab. Der Ölpreis gab am Dienstag trotz einer Warnung der Internationalen Energie-Agentur (IEA) vor wachsenden Engpässen nach. Rohöl der Nordsesorte Brent, die derzeit als der wichtigste Indikator für den Ölmarkt gilt, verbilligte sich bis zum frühen Nachmittag um fast einen halben US-Cent auf 69,10 US-Dollar. US-Leichtöl kostete 65,75 US-Dollar je Barrel -ein Minus von 20 US-Cent.

Nach Prognosen der IEA wird der globale Ölbedarf in diesem Jahr schneller zunehmen als bislang erwartet. Die Agentur rechnet damit, dass die weltweite Öl-Nachfrage 2007 pro Tag um 1,7 Mio. Barrel oder zwei Prozent höher ausfällt als 2006. Die IEA vertritt die Interessen der größten Verbraucherländer und forderte die Organisation Erdöl exportierender Länder angesichts der hohen Nachfrage dazu auf, die Ölhähne weiter aufzudrehen.

"Wir brauchen definitiv mehr Rohöl", mahnte IEA-Experte David Fyfe angesichts der Preise von knapp 70 US-Dollar je 159-Liter-Fass. Zudem wird die Entdeckung neuer Ölreserven offenbar immer schwieriger. Berechnungen des Ölmultis BP zufolge sind die nachgewiesenen Reserven im vergangenen Jahr leicht geschrumpft: Auf 1,208 Billion Barrel von 1,209 Billion Barrel.

Ein Rückgang der chinesischen Importe lastete am Dienstag auf den Preisen der wichtigsten Industriemetalle. Kupfer verbilligte sich am Terminmarkt um mehr als ein Prozent und kostete zuletzt noch 7.205 US-Dollar je Tonne. Besonders hart traf es Nickel, das sechs Prozent an Wert verlor und zum ersten Mal seit Ende Februar zeitweise für weniger als 40.000 US-Dollar je Tonne den Besitzer wechselte. Die chinesischen Einfuhren waren im Mai um ein Viertel eingebrochen.

Der Gold-Preis veränderte sich kaum. Für die Feinunze des gelben Edelmetalls mussten 650,70 US-Dollar bezahlt werden -kaum weniger als am Vorabend in New York. Händler sprachen von einem Mangel an Impulsen in einem technisch geprägten Handel.

Quelle: ntv.de

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