Kleiner China-Schock Kupfer auf Talfahrt
30.05.2007, 14:20 UhrDer Rückschlag an den chinesischen Aktienmärkten, der auch Rohstoff- und Minenkonzerne betraf, hat am Mittwoch den Markt für Industriemetalle in Mitleidenschaft gezogen. An der Londoner Metallbörse LME fiel der Preis für die Tonne Kupfer um mehr als 70 Dollar auf 7200 Dollar. Händler sagten, es sei davon auszugehen, dass die Nachfrage in China in naher Zukunft leicht sinken werde. "Da China für den Weltmarkt so eminent wichtig ist, kann auch ein Rückgang der Lagerbestände den Verfall des Kupferpreises offenbar nicht aufhalten", sagte ein Händler. In den von der LME betriebenen Lagern weltweit ist der Kupferbestand seit Februar um fast 40 Prozent gesunken.
Blei konnte sich als eines der wenigen Metalle dem Preisdruck entziehen und kostete mit 2235 Dollar pro Tonne kaum weniger als tags zuvor, als bei 2250 Dollar noch ein neues Rekordniveau erreicht worden war. Analysten rechnen mit weiter anziehenden Notierungen. "Kurz vor der Sommersaison, in der wir traditionell hohe Nachfrage von Seiten der Batteriehersteller erwarten, scheint der Weg offen für eine weitere Verteuerung", schrieben beispielsweise die Rohstoffexperten der Standard Bank.
Der Ölpreis zog zur Wochenmitte zunächst an, nachdem neue Nachrichten über zusätzliche Produktionsausfälle in Nigeria die Stimmung eingetrübt hatten. In dem achtgrößten Ölproduzenten der Welt führten Sabotageakte rebellierender Siedler auf eine Pipeline kurzfristig zu einem Engpass. Im Verlauf beruhigte sich die Lage am Markt dann etwas. Öl der Nordseesorte Brent kostete am frühen Nachmittag 67,90 Dollar, 20 US-Cent weniger als tags zuvor. Noch wenige Stunden zuvor war der Ölpreis auf mehr als 68 Dollar geklettert. Für das Barrel US-Leichtöl mussten 63,12 Dollar bezahlt werden, in etwa so viel wie am Dienstag. Der Ölpreis war nach dem Pfingstwochenende unter Druck geraten. Noch in der vergangenen Woche hatten zeitweise mehr als 71 Dollar für das Fass bezahlt werden müssen.
Gold hielt sich bei rund 650 Dollar je Feinunze. Nach Aussagen von Händlern warten die Anleger auf die zahlreichen im weiteren Wochenverlauf anstehenden Konjunkturdaten aus den USA. "Dann wird sich zeigen wohin die Reise für den Dollar geht und damit auch wie es beim Gold weitergeht", sagte ein Händler.
Der Reuters-Rohstoffindex startete mit 307,34 Punkten in den Handel -ein leichtes Minus von 0,05 Prozent. Am Dienstag hatte der Preisverfall auf dem Ölmarkt den Indikator für die Lage an den Rohstoffmärkten um 1,8 Prozent gedrückt -ein ungewöhnlich heftiger Ausschlag.
Quelle: ntv.de