Gerüchte um Chinas Geldpolitik Metalle wieder billiger
07.01.2011, 13:12 UhrDie Unsicherheit über Chinas weitere Geldpolitik drückt die Preise für Industriemetalle. Außerdem trennen sich Anleger in der Hoffnung auf eine stärkere Erholung der US-Konjunktur von Goldbeständen. Die Ölpreise tendieren uneinheitlich.
Spekulationen auf eine baldige erneute Straffung der chinesischen Geldpolitik haben für Verkäufe bei den Industriemetallen gesorgt. Die chinesischen Kupfer-Futures rutschten um 3,1 Prozent auf 69.500 Yuan (rund 10.500) je Tonne ab. An der Metallbörse LME verbilligte sich das für Stromkabel und Wasserrohre verwendete Metall um 1,8 Prozent auf ein Zwei-Wochen-Tief von 9300 Dollar. Am Dienstag hatte es mit 9754 Dollar ein Rekordhoch markiert.
Das als Korrosionsschutz eingesetzte Zink gab in Schanghai und London jeweils rund drei Prozent nach. Die chinesische Zentralbank hatte am Vortag betont, der Kampf gegen die Inflation gehöre zu ihren Hauptzielen für 2011.
Goldpreis fällt fünften Tag in Folge
Unter Verkaufsdruck standen auch die Edelmetalle, die sich im vergangenen Jahr zwischen 20 und 100 Prozent verteuert hatten. In der Hoffnung auf eine stärkere Erholung der US-Konjunktur haben sich einige Investoren von Gold zugunsten anderer Geldanlagen getrennt. Das Edelmetall verbilligte sich den fünften Tag in Folge und fiel auf ein Sechs-Wochen-Tief von 1356,90 Dollar je Feinunze. Damit summiert sich das Minus im Sog der Gewinnmitnahmen seit Jahresbeginn auf gut vier Prozent. Dies ist der schwächste Jahresauftakt seit 2007.
Das chinesische Industrieministerium hatte am Vormittag mitgeteilt, die heimische Gold-Förderung habe 2010 voraussichtlich ein Rekordhoch von mehr als 340 Tonnen erreicht. Das anhaltende Interesse an physischem Gold, vor allem aus Asien, verhindere allerdings weitere größere Kursverluste, betonten Börsianer. Anleger aus dieser Region nutzten Rücksetzer für Zukäufe.
Bei Silber belief sich der Abschlag seit Jahresbeginn auf 8,6 Prozent. Dies ist die schwächste erste Handelswoche eines Jahres seit mindestens 30 Jahren. Am Freitag kostete dieses wegen seiner antibakteriellen Wirkung auch in der Medizintechnik verwendete Edelmetall 28,46 Dollar je Feinunze, zwei Prozent weniger als am Vortag.
WTI nach Vortagesrutsch teurer- Brent fällt
Nach den Kursverlusten vom Vortag verteuerte sich WTI wieder etwas. Die richtungsweisende US-Rohölsorte kostete mit 88,79 Dollar je Barrel 0,4 Prozent mehr als am Vortag. Nordsee-Öl Brent gab dagegen erneut nach und verlor 0,3 Prozent auf 94,17 Dollar. "Offenbar war WTI im Vergleich zu Brent überverkauft", sagte Tony Nunan, Risiko-Manager bei Mitsubishi Corp. "Vielleicht haben einige Anleger Brent in der Hoffnung auf eine Ausweitung der Preisdifferenz gekauft und nehmen nun Gewinne mit."
Quelle: ntv.de, rts