Marktberichte

Konjunkturdaten machen Mut Metallpreise gehen hoch

Etwas entkräftete Sorgen über das Ausmaß der weltweiten Rezession haben am Donnerstag die Preise für Industrie- und Edelmetalle an den internationalen Rohstoffbörsen in die Höhe getrieben. Die schlimmsten Befürchtungen über die Wirtschaftsentwicklung seien durch neue Konjunkturdaten ein wenig gemildert worden, stellte Analyst Leon Westgate von der Standard Bank fest. So waren einige US-Konjunkturdaten zuletzt weniger schlecht als befürchtet ausgefallen. Zudem habe der Bergbaukonzern Rio Tinto höhere Metallpreise im zweiten Halbjahr vorausgesagt.

Der Kupferpreis stieg über drei Prozent auf mehr als 4100 Dollar je Tonne. Auch die Preise für Zink und Nickel stiegen um 4,5 beziehungsweise drei Prozent.

Die Edelmetallpreise zogen ebenfalls teils kräftig an. So verteuerte sich die Feinunze Palladium zeitweise um sechs Prozent auf 221,50 Dollar und die Feinunze Platin um 2,4 Prozent auf 1146,50 Dollar. Auch Gold kostete mit zeitweise 941,85 Dollar knapp ein Prozent mehr. Dazu trage auch die neuerliche Dollar-Schwäche bei, erklärte die Commerzbank in ihrem Tageskommentar.

Seitdem die US-Notenbank mit Aufkäufen von Staatsanleihen die Notenpresse angeworfen hat, ist der Dollar wieder auf Talfahrt. An den Märkten herrscht Ungewissheit darüber, wie sich die Hilfsmaßnahmen auf die Konjunktur auswirken werden. "Die Unsicherheit dürfte zumindest bis zum G20-Treffen Ende nächster Woche anhalten. Gold dürfte von dieser Entwicklung profitieren", führten die Analysten weiter aus.

Öl wieder teurer

Der Ölpreis zog nach dem Rückgang vom Vortag wieder an. Ein Fass (159 Liter) US-Leichtöl der Sorte WTI kostete mit 53,96 Dollar 2,3 Prozent mehr, ein Fass Nordseeöl der Sorte Brent mit 53,29 Dollar knapp drei Prozent mehr.

Matt Simmons, Gründer der Investmentbank Simmons & Co, warnte vor bald massiv steigenden Preisen. Angesichts der sinkenden Einnahmen der Ölförderländer würden die Ölanlagen nicht modernisiert, so dass eine höhere Nachfrage bald gar nicht mehr befriedigt werden könnte. "Wir stehen drei, sechs oder vielleicht neun Monate vor einem Preisschock", erklärte Simmons. "Wir sprechen nicht von drei oder fünf Jahren, es wird viel früher passieren." Die Ölpreise seien nun auf einem gefährlich niedrigen Niveau. Je mehr die Preise fielen, desto größer sei die Gefahr eines Engpasses.

Quelle: ntv.de

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