Marktberichte

Schnäppchenjäger schielen auf Gold Metallpreise im Rückwärtsgang

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(Foto: REUTERS)

An den Rohstoffmärkten sorgen schwache Konjunktursignale für fallende Preise bei Öl und Industriemetallen. Bei den Edelmetallen sorgt ein Preisrutsch beim Gold dafür, dass manche Börsianer bereits von einer günstigen Gelegenheit zum Einstieg sprechen.

Eine schleppende weltweite Konjunkturentwicklung könnte die Ölpreise Händlern zufolge in den nächsten Wochen belasten. Ein Fass (159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent kostete am Montagmorgen mit 110,23 Dollar zwar in etwa so viel wie am Freitagabend. Doch war der Brent-Preis vorige Woche insgesamt um vier Prozent gefallen. US-Leichtöl der Sorte WTI notierte mit 90,39 Dollar 0,3 Prozent höher.

Händler führten den Preisrückgang unter anderem auf das langsamere Wirtschaftswachstum in China im dritten Quartal zurück. Auch in Europa und den USA komme die Konjunktur - wenn überhaupt - nur langsam wieder in Schwung. "Es gibt im Moment keine Engpässe", erklärte Ken Hasegawa, Rohstoffanalyst bei Newedge in Tokio. "Aus fundamentaler Sicht sollte der Preis für Brent bei 100 Dollar liegen."

Andere Analysten erwarten allerdings mit Beginn des Winters in der nördlichen Halbkugel wieder höhere Nachfrage nach Destillaten wie Heizöl. Dies könnte die Preise für Brent und WTI auf einem relativ hohen Niveau halten.

Schwache Konjunkturdaten aus Japan drückten derweil auf die Preise der Industriemetalle. Kupfer verbilligte sich um bis zu 0,6 Prozent auf 7964,25 Dollar und notierte damit so niedrig wie zuletzt vor einem Monat. Auch Nickel und Aluminium verloren je bis zu ein Prozent. Die weltweit drittgrößte Volkswirtschaft Japan hatte im September 10,3 Prozent weniger exportiert, Analysten hatten mit einem Minus von nur 9,6 Prozent gerechnet.

Die wachsenden Kupferbestände sowohl in London als auch in Shanghai belasteten den Preise des im Bau verwendeten Metalls zusätzlich. "Die Lager werden immer voller, weil China immer weniger Kupfer benötigt", sagte ein Händler. Allerdings hofften viele Anleger auf neue Konjunktur- oder Strukturpakete der chinesischen Regierung. Dies verhindere größere Preisabschläge.

Für Schnäppchenjäger könnte Gold bald wieder interessant werden. Mit 1713,39 Dollar näherte sich der Preis für eine Feinunze am Montag zeitweise der 1700-Dollar-Marke, deren Unterschreiten nach Ansicht von Analysten für viele Anleger ein Signal zum Einstieg bei dem Edelmetall wäre. Schon bis zum Mittag zog der Preis wieder um rund elf Dollar an und lag mit rund 1724 Dollar 0,2 Prozent im Plus.

"Ich denke, wir näheren uns der Talsohle in der derzeitigen Preisspanne", erklärte Analyst Yuichi Ikemizu von der Standard Bank in Tokio. Seit Anfang September hat Gold nicht mehr so nahe an der 1700er Marke gelegen. Anfang Oktober hatten Spekulationen auf eine Konjunkturspritze durch die großen Notenbanken den Feinunzenpreis noch auf fast 1800 Dollar getrieben. Als der Preis die Marke aber nicht brechen konnte, strichen die Anleger Gewinne ein.

Quelle: ntv.de, nne/rts

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