Marktberichte

Exit-Spekulationen und schwacher Yen Nikkei geht in Deckung

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(Foto: REUTERS)

Wie lange hält die US-Notenbank das Geld noch billig? Diese Frage lastet auf den japanischen Börsen. Aufschluss könnten in den kommenden Tagen etliche Konjunkturdaten liefern. China und Australien gucken derweil mehr auf sich.

An den ostasiatischen Börsen hat es zur Wochenmitte keine einheitliche Tendenz gegeben. Negative Vorgaben aus den USA und Europa dämpften die Stimmung. Zudem blickten die Anleger nervös dem US-Arbeitsmarktbericht für November entgegen, der am Freitag veröffentlicht wird. Sollten die Daten bestätigen, dass sich die Beschäftigungssituation in den USA verbessert, dann dürfte der dortige Arbeitsmarkt die Unterstützung der US-Notenbank nicht mehr nötig haben.

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In solch einem Fall könnte die Federal Reserve möglicherweise schon bald die geldpolitischen Zügel wieder anziehen. Damit würde der Strom des billigen Geldes, das wesentlichen Anteil an den kräftigen Gewinnen der Aktienmärkte hatte, in naher Zukunft versiegen.

Zudem steht am Donnerstag die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank an. Auch dies ist ein Termin, der Überraschungspotenzial birgt - und somit die Gefahr, dass Anleger auf dem falschen Fuß erwischt werden.

In Tokio fiel der Nikkei-225 um 2,2 Prozent auf 15.408 Punkte, was Händler mit der Erholung des Yen zum Dollar begründeten. Nachdem der Greenback am Montag erstmals seit Mai wieder über 103 Yen geklettert war, wurden bereits am Dienstag im späten Geschäft Gewinne mitgenommen. Dies setzte sich fort. Der Dollar ging mit 102,69 Yen um.

Die festere Landeswährung drückte vor allem auf Aktien exportorientierter japanischer Unternehmen wie die des Autokonzerns Honda, die sich um 1,6 Prozent reduzierten. Die Titel von Kyocera verbilligten sich um 3,8 Prozent und die Sony-Anteilsscheine gaben um 3,4 Prozent nach.

Australien wettet auf lockere Geldpolitk

Schwache Daten zum australischen Wirtschaftswachstum weckten unterdessen Hoffnungen, dass die Reserve Bank of Australia an ihrer lockeren Geldpolitik noch länger festhält. Diese Erwartungen ließen die Aktienkurse in Sydney im Schnitt um 0,3 Prozent zulegen.

Der Australische Dollar gab in Reaktion auf die Konjunkturdaten dagegen kräftig nach. Kostete er kurz vor Bekanntgabe der Daten noch 0,9135 US-Dollar, so werden nun nur noch 0,9017 US-Dollar für den Aussie gezahlt.

Schanghai beruhigt sich

Gegen den Trend legten auch die Aktienkurse in Schanghai kräftig zu. Der Leitindex stieg um 1,3 Prozent. "Nach der Überreaktion auf die geplante Reform des Prozederes bei Börsengängen kam es zu einer Stabilisierung", so Analyst Deng Wenyuan von Soochow Securities. Die Anleger hätten sich wieder verstärkt auf Blue-Chip-Werte konzentriert, die derzeit auf einem günstigen Niveau notieren.

Gesucht waren vor allem Schifffahrtswerte. Sowohl die Aktien von COSCO Shipping, als auch die Titel von Shanghai International Port stiegen um das Tagesmaximum von 10 Prozent.

Am Rohstoffmarkt setzte der Ölpreis seinen Anstieg fort. Das Barrel WTI kletterte auf 97,42 Dollar. Zum Settlement am Vorabend in New York kostete es noch 96,04 Dollar.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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