Marktberichte

Schnäppchenjäger bremsen Talfahrt Nikkei im Tepco-Sog

Die Börse in Tokio steht erneut ganz im Zeichen der Nuklearkatastrophe von Fukushima. Nach einem schwachen Handelsstart kann der Markt seine Verluste jedoch größtenteils wieder wettmachen. Gerüchte um eine Verstaatlichung führen hingegen zu Turbulenzen bei den Papieren von Tepco.

Die Börsen in Asien haben sich am Dienstag uneinheitlich präsentiert. Die Atomkatastrophe in Japan und Verluste an der Wall Street drückten die Kurse in Japan zunächst tief ins Minus. Das rief Schnäppchenjäger auf den Plan, so dass teilweise wieder Boden gut gemacht wurde. "Einige Investoren sind der Ansicht, dass jetzt ein guter Zeitpunkt ist, Aktien zu kaufen", sagte Shane Oliver, Investmentstratege bei AMP Capital Investors.

Der 225 Werte umfassende Leitindex Nikkei ging mit einem Minus von 0,2 Prozent bei 9459 Zählern aus dem Handel. Der breiter gefasste Topix lag 0,9 Prozent tiefer bei 850 Zählern. In Shanghai ging es ebenfalls nach unten. Die Börsen in Hongkong und Singapur präsentierten sich nahezu unverändert. In Südkorea und Taiwan legten die Kurse dagegen zu.

Für Furore am Tokioter Aktienmarkt sorgte der Betreiber des Unglücks-AKW Fukushima, Tepco. Wegen massiver Verkaufsorder wurden die Aktien vom Handel ausgesetzt. Zuvor gab es Spekulationen über eine Verstaatlichung des Konzerns. "Tepco ist der Ground Zero des Problems", sagte Analyst Adrian Foster von Rabobank International. In den Sog gerieten die Papiere von Kansai Electric Power. Sie gaben vier Prozent nach. Der Konzern musste das Anfahren zweier Atomreaktoren verschieben. Sie müssen wegen der Fukushima-Katastrophe überholt werden.

Händler machten sich auch Sorgen über die anstehende Berichtssaison in Japan. Das Geschäftsjahr läuft am Donnerstag ab. Wegen des Jahrhundertbebens müssen einige Firmen ihre Bilanzvorlage und damit auch ihre Dividendenzahlungen verschieben. Der Autobauer Honda bestätigte bereits, dass er eine spätere Veröffentlichung der Jahresergebnisse in Erwägung zieht. Die Papiere lagen 0,8 Prozent im Plus.

Quelle: ntv.de, rts

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