Anleger setzen auf Notenbank Nikkei legt kräftig zu
03.04.2013, 08:41 Uhr
(Foto: REUTERS)
Die Aussicht auf noch mehr Notenbankgeld in Japan beflügelt die Börse in Tokio. Der neue Zentralbankchef dürfte bei seiner ersten Zinsentscheidung am Donnerstag im Kampf gegen die hartnäckige Deflation in dem Land das Anleihen-Ankaufprogramm ausweiten.
Die Berg- und Talfahrt an der Börse in Tokio geht weiter, und Schrittmacher ist weiter in erster Linie der Yen. Steigt der Yen, geben die Kurse nach – so zuletzt zu beobachten an den ersten beiden Handelstagen der Woche. Sinkt der Yen, erholen sich die Kurse wieder.
Der Nikkei-Index legte vor dem Zinsentscheid in Japan 2,9 Prozent auf 12.362 Punkte zu, der breiter gefasste Topix gewann 1,9 Prozent auf 1010 Punkte. Die Notenbanker um den neuen Chef Haruhiko Kuroda entscheiden am Donnerstag über die weitere Geldpolitik in Japan. Experten rechnen damit, dass sie den unbefristeten Ankauf von Wertpapieren sofort beginnen und nicht erst im kommenden Jahr. Zudem könnten sie den Kauf von Staatsanleihen ausweiten und auch Papiere mit längeren Laufzeiten kaufen.
Besonders Index-Schwergewicht Fast Retailing trug zum Anstieg des Nikkei bei: Die Aktien des Einzelhändlers legten 13,9 Prozent zu, nachdem die Bekleidungskette Uniqlo einen kräftigen Umsatzanstieg im März verkündet hatte.
Favoriten waren in Tokio auch Automobilaktien. Getrieben wurden sie neben dem schwächeren Yen von guten US-Absatzzahlen im März, wohingegen die Absätze in China stark gesunken sind. Toyota, Honda und Nissan legten deutlich zu.
Auffällig war das Minus in Sydney, wo es um 0,7 Prozent abwärts ging. Händler sprachen von enttäuschenden Daten aus dem Immobiliensektor des Landes, der für Verkäufe sorge. Die Neubauverkäufe waren im Februar um 5,3 Prozent gesunken. "Die Hausverkäufe werden wieder genauer unter die Lupe genommen, weil sich die Anleger davon Aufschlüsse erhoffen, ob die Konjunktur auf die niedrigeren Zinsen reagiert", sagte Investmentstratege Shane Oliver von AMP Capital und weiter: "Heute sieht es danach nicht aus".
Daneben drückten gesunkene Rohstoffpreise auf die Kurse von Rohstoffaktien. Die Aktien von Rio Tinto, Fortescue Metals, Alumina und Newcrest Mining gaben um bis zu 4,5 Prozent nach.
An den anderen Börsen der Region tat sich wenig. Die Börse in Südkorea gab 0,1 Prozent nach, der MSCI-Index für die asiatischen Aktienmärkte außerhalb Japans verlor 0,2 Prozent. Teilnehmer sprechen von lustlosem Handel. In Shanghai hielten sich viele Akteure angesichts der bevorstehenden Feiertage am Donnerstag und Freitag zurück, wenngleich der offizielle wie auch der von HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex in zweiter Lesung im Vergleich zum Vormonat zugelegt hat. "Der Ausblick für China bleibt 'bewölkt', nachdem der Nationale Volkskongress es versäumt hat, Klarheit in seine Reformmaßnahmen zu bringen. Außerdem ist die Geldpolitik weiter straff", sagte Alvin Cheung von Prudential Brokerage eine Erklärung dafür, dass die Börse kaum auf die positiven Konjunkturdaten reagiert.
In Hongkong gab der Leitindex leicht nach. Dort bleibt die Börse am Donnerstag geschlossen. Wie auch in Sydney standen Rohstoffaktien auf der Verliererseite. Aluminum Corp of China, Jiangxi Copper und Zijin Mining Group gaben um bis zu 2 Prozent nach.
Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ