Marktberichte

Yen legt zu Nikkei schließt schwächer

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(Foto: dpa)

Die Börse in Tokio verzeichnet angesichts des unsicheren Wahlausgangs in Italien und schlechter US-Vorgaben deutliche Kursverluste. Vor allem die Aktien von Exporteuren geben ab.

Der unentschiedene Ausgang der Parlamentswahl in Italien hat an den Börsen in Ostasien die Stimmung getrübt. Wie bereits in den USA machten sich Sorgen vor einer Verstärkung der Schuldenkrise in der Eurozone breit und veranlassten einige Anleger dazu, Risikopositionen abzubauen. Gesucht waren dagegen vermeintlich sichere Häfen wie beispielsweise der Yen, der sich nach seiner wochenlangen Talfahrt zum Dollar deutlich erholte.

Belastet von dem wieder stärkeren Yen ging es in Japan besonders stark bergab. Mit einem Minus von 2,2 Prozent auf 11.410 Punkte war der Nikkei-Index klar der größte Verlierer unter den ostasiatischen Börsen.

Nachdem am Vortag Berichte über die Nominierung von Haruhiko Kuroda, einem radikalen Befürworter einer lockeren Geldpolitik, zum Chef der japanischen Notenbank den Wert des Yen noch stark gedrückt hatten und ihn gegenüber der US-Währung auf neue Niedrigstände gedrückt hatte, klettert die japanische Währung nun angefeuert von dem Patt in Italien kräftig nach oben. Der Dollar notiert bei 92,07 Yen, verglichen mit einem Tageshoch am Montag von 94,77 Yen. Das ist der größte Tagesverlust seit Mai 2011.

Einige Börsianer hielten die Reaktion an der japanischen Börse für übertrieben.
"Das europäische Finanzsystem ist wesentlich stabiler als es die von den politischen Ereignissen in Italien nun ausgelösten Panikverkäufe suggerieren", sagte Yoshihiro Okumura von Chibagin Asset Management. Vor dem Hintergrund der jüngsten Kursentwicklung der japanischen Aktien sei der Kursrutsch keine Katastrophe und die dominierende Abwertung des Yen weiter intakt, so Okumura.

Belastet von der erstarkten Heimatwährung standen in Japan besonders die Aktien exportorientierter Unternehmen unter Abgabedruck: Advantest verloren 3,4 Prozent, die Papiere von Nikon sanken um 3 Prozent, und Honda büßten 2,7 Prozent ein. Die Erholung des Yen dürfte unterdessen in Korea gerne gesehen werden, verbessert sich damit doch die Wettbewerbssituation koreanischer Exporteure. Der Aktienindex Kospi verlor denn auch mit knapp 0,5 Prozent relativ moderat.

Der chinesische Shanghai Composite gewann leicht um 0,2 Prozent. "Wir gehen davon aus, dass der Markt in der nächsten Zeit seinen Aufwärtstrend insbesondere wegen der positiven Rahmenbedingungen beibehalten wird", sagte Zheshang Securities von Zhang Yanbing. Er sei optimistisch, dass der anstehende Parteitag marktfreundliche Reformen auf den Weg bringen werden, fügt er hinzu.

Vor allem Bankenaktien stützten den Index. ICBC legten 0,5 Prozent zu, Bank of China gewannen 0,7 Prozent. Unter Abgabedruck standen dagegen Rohstoffaktien: Aluminum Corp. of China verloren 1,8 Prozent. In Hongkong sanken Jiangxi Copper um 2,3 Prozent und die Papiere von Angang Steel um 1 Prozent. Insgesamt verlor der Hang-Seng-Index 0,8 Prozent.

In Australien trübten negativen Quartalsberichte von einheimischen Unternehmen die Stimmung. Nach der Veröffentlichung enttäuschender Zahlen verloren die Aktien von Atlas Iron und QBE Insurance 4,1 und 2 Prozent.

Quelle: ntv.de, jga/rts

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