Kräftige Kursgewinne in Fernost Nikkei über 10.000 Punkten
18.11.2010, 13:25 UhrDie Hoffnung auf eine Lösung der Schuldenprobleme Irlands verleiht den asiatischen Aktienmärkten Auftrieb. In Tokio greifen die Anleger vor allem bei den Banken zu.
Asiens Aktienmärkte sind nach den Kursverlusten der vergangenen Handelstage wieder gestiegen. Vor allem der japanische Markt konnte wieder einmal überzeugen. Die Erholung an den chinesischen Börsen fiel dagegen relativ verhalten aus.
Die Börse Tokio zeigte sich außerordentlich robust. Der Nikkei 225 zog bei hohen Umsätzen um 2,1 Prozent auf 10.014 Zähler an, und überwand damit erstmals seit Juni auch wieder die 10.000-Punkte-Marke. Der breitere Topix stieg um 2,2 Prozent auf 869 Stellen. Händler berichteten, dass insbesondere ausländische Adressen derzeit an den japanischen Markt zurückkehren würden. Dies wiederum habe die heimischen Marktteilnehmer dazu gezwungen, in hohem Umfang Short-Positionen einzudecken. Nahezu in allen Sektoren gab es grüne Vorzeichen. So stiegen etwa unter den Elektronikwerten Fujitsu um 2,4 Prozent und Sony um 2,2 Prozent. Die Aktie von Mitsubishi Electric verbesserte sich um 4,0 Prozent, nachdem die Zeitung "Nikkei" erklärt hatte, dass der Konzern in den kommenden Jahren hohe Umsatzwachstumsraten erzielen wolle. Unter den Autowerten gingen Honda um 2,1 Prozent und Suzuki um 2,8 Prozent nach oben. Besonders stark entwickelten sich daneben die bisher zurückgebliebenen Finanzwerte. Hier legten Nomura 4,7 Prozent und Mitsubishi UFJ 4,3 Prozent zu; Resona sprangen um 9,2 Prozent und Shinsei Bank um 7,1 Prozent nach oben. Unter den Versicherern verteuerten sich Tokio Marine nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank um 5,3 Prozent, Sony Financial gewannen 4,1 Prozent hinzu. Daneben wurden auch die Aktien der als defensiv geltenden Pharmawerte mit nach oben gezogen. Hier verteuerten sich etwa Takeda um 2,6 Prozent; Astellas stiegen um 2,0 Prozent.
Auch in Korea besserte sich die Stimmung sichtlich auf. Der Kospi stieg um 1,6 Prozent auf 1928 Punkte, und erzielte damit erstmals seit einer Woche wieder einen Tagesgewinn. Dies wurde vor allem von den heimischen institutionellen Anlegern bewerkstelligt. Die Käufer aus Übersee blieben dem Markt dagegen weitgehend fern, nachdem die Regierung ein Gesetz zur Besteuerung von Anleihenkäufen von Auslandsinvestoren verabschiedet hatte. Sichtlich erholt zeigten sich vor allem die Aktien der Brokerhäuser, die vom aufgebesserten Sentiment besonders profitierten. Hier zogen etwa Daewoo Securities um 3,2 Prozent an; Samsung Securities stiegen um 5,1 Prozent und Hyundai Securities um 4,9 Prozent. Unter den Technologieriesen verbesserten sich Hynix um 1,5 Prozent und LG Display um 2,0 Prozent. LG Electronics legten weitere 3,6 Prozent zu, nachdem der Konzern kürzlich erfreuliche Verkaufsstatistiken für das neue Smartphone "Optimus One" vorgelegt hatte. Hyundai Motor verteuerten sich um 1,1 Prozent und Kia Motors um 1,4 Prozent. Dagegen blieben die klassischen Finanzwerte hinter dem Gesamtmarkt zurück. Hier gewannen Woori lediglich 0,7 Prozent hinzu; KB Financial gaben 0,2 Prozent ab.
Nach den herben Abschlägen der vergangenen Tage wagten sich auch in Hongkong wieder die Käufer an den Markt. Der Hang Seng Index stieg um 1,8 Prozent auf 23.637 Punkte. Hilfreich war dabei auch, dass sich die chinesischen Inlandsbörsen wieder moderat verbessern konnten. Das Handelsvolumen ging allerdings gegenüber dem Vortag leicht zurück, und befand sich damit auf dem niedrigsten Niveau seit rund drei Wochen. Besonders markant fiel der Rebound bei den Rohstoffwerten aus. Hier verbesserten sich CNOOC um 4,9 Prozent, China Coal Energy legten 2,4 Prozent und Jiangxi Copper 5,2 Prozent zu. Die Aktie der China Qinfa Group sprang um 10,7 Prozent nach oben, nachdem das Kohlehandelsunternehmen seinen Einstieg beim Chemiegroßhändler Huameiao gemeldet hatte. Unter den Aktien der Goldminenbetreiber gewannen Zijin 6,5 Prozent und Real Gold Mining 4,3 Prozent hinzu. Daneben kehrten die Investoren auch in die Bankenwerte zurück, was etwa ICBC um 2,6 Prozent und China Construction Bank um 2,7 Prozent nach oben brachte. Im Konsumsektor stiegen Belle International um 3,1 Prozent. China Resources Enterprise verbesserten sich um 2,5 Prozent, obwohl der Brau- und Einzelhandelskonzern seinen Quartalsgewinn lediglich um 1 Prozent steigern konnte. Li Ning schlossen allerdings unverändert bei 21,25 HK$. Der Sportbekleidungshersteller hatte zuvor einen umfassenden Restrukturierungsplan vorgelegt, in dessen Rahmen hunderte von Niederlassungen geschlossen werden sollen.
In China verbesserte sich der Shanghai Composite Index um 0,9 Prozent auf 2865 Punkte. Taiwans Taiex gewann 0,3 Prozent auf 8283 Zähler hinzu. In Indien stieg der Sensex um 0,3 Prozent auf 19.930 Stellen. Thailands SET ging um 1,4 Prozent nach oben auf 1005 Punkte.
Quelle: ntv.de