Marktberichte

Nur Mini-Wachstum in Japan Nikkei unter Druck

Enttäuschende Daten zum japanischen BIP sorgen zu Wochenbeginn an der Börse in Tokio für Kursabschläge. Die Aktienmärkte in Hongkong, Taiwan und der chinesische Leitindex verbuchen dagegen Gewinne.

China hat Japan als zweitgrößte Volkswirtschaft eingeholt.

China hat Japan als zweitgrößte Volkswirtschaft eingeholt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die asiatischen Börsen haben sich am Montag uneinheitlich entwickelt, nachdem in den USA am Freitag erneut eher maue Wirtschaftsdaten veröffentlicht worden waren. Vor allem der japanische Markt stand angesichts dessen weiter unter Druck. Dagegen vollzog sich an den chinesischen Inlandsbörsen eine deutliche Erholung, die dann auch die Aktienmärkte in Hongkong und Taiwan positiv abschließen ließ.

Die fatale Mischung aus schwachen US-Vorgaben und einem steigenden Yen hielt den japanischen Aktienmarkt weiter unter Druck. Daneben hatte Japans Wirtschaftswachstum im abgelaufenen Quartal annualisiert lediglich bei 0,4 Prozent gelegen, und damit die Markterwartungen herb enttäuscht. Der Nikkei 225 fiel daraufhin um weitere 0,6 Prozent auf 91997 Punkte; der breitere Topix gab 0,3 Prozent auf 829 Zähler ab. Wie zu erwarten war, gab es vor allem im Elektroniksektor weitere Abschläge. Hier gingen Sony um 3,0 Prozent und Pioneer um 3,6 Prozent nach unten; unter den Halbleiterwerten knickten Elpida Memory um 3,4 Prozent und Advantest um 2,2 Prozent ein. Im Autosektor verbilligten sich Honda um 0,9 Prozent und Mazda um 1,0 Prozent. Toyota Motor blieben mit einem Minus von 0,2 Prozent dagegen vergleichsweise stabil. Gekauft wurden die Immobilienwerte, nachdem die Wohnungsverkäufe im Monat Juli überraschend robust ausgefallen waren. Mitsui Fudosan zogen daraufhin um 1,9 Prozent und Mitsubishi Estate um 2,5 Prozent an. Daneben wurden auch die Pharmatitel und die Versorgerwerte größtenteils verschont. Tokyo Gas stiegen um 0,8 Prozent und Tokyo Electric Power ebenfalls um 0,8 Prozent; Astellas Pharma legten 1,9 Prozent und Shionogi 1,4 Prozent zu. Shiseido verteuerten sich um 0,3 Prozent, nachdem der Kosmetikkonzern vergangene Woche eine günstige Hautcreme-Linie für den japanischen Markt vorgestellt hatte.

In Südkorea gab der Kospi 0,2 Prozent auf 1743 Punkte ab, nachdem er zwischenzeitlich bis auf 1717 Zähler abgerutscht war. Für das schlechte Sentiment waren insbesondere die mauen Vorgaben und Wirtschaftsdaten aus den USA verantwortlich. Besonders die Anleger aus Übersee standen auf der Verkäuferseite, während die heimischen Institutionellen den Markt stützten. Schwach entwickelten sich unter anderem die Finanzwerte. Hier gaben Daewoo Securities 1,1 Prozent ab, nachdem das Brokerhaus einen empfindlichen Gewinnrückgang melden musste. KB Financial verbilligten sich um 1,5 Prozent und Shinhan Financial um 2,2 Prozent. Daneben standen auch die Werte aus der Schwerindustrie unter Abgabedruck. Hyundai Heavy verloren 0,4 Prozent und Daewoo Shipbuilding 0,5 Prozent; die Aktie des Stahlkochers Posco fiel um 1,0 Prozent. Dagegen setzten bei den Hightechs wieder Schnäppchenkäufe ein, was unter anderem Samsung Electronics um 0,1 Prozent und LG Electronics um 0,5 Prozent nach oben brachte. Hynix Semiconductor erholten sich nach dem deutlichen Kursverfall in den vergangenen Wochen um 2,1 Prozent. Die Autowerte entwickelten sich uneinheitlich. Während sich Kia Motors um 0,5 Prozent verteuern konnten, gaben Hyundai Motor 0,4 Prozent ab. Die Aktie von Ssangyong brach um weitere 8,6 Prozent ein. Der angeschlagene Autobauer dürfte demnächst von dem indischen Traktorenhersteller Mahindra zu einem Spottpreis übernommen werden.

An der Börse Hongkong ging es zunächst nach unten. In der zweiten Handelshälfte verbesserte sich das Sentiment aber schlagartig. Dementsprechend drehte der Hang Seng Index gen Norden, und schloss den Handelstag mit einem moderaten Plus von 0,19 Prozent auf 21.112 Punkte ab. Vor allen für die zyklischen Werte, die von der Wirtschaftsentwicklung in China profitieren sollten, kehrte wieder ein gewisses Vertrauen zurück. Dies brachte etwa die Aktien der Hafenbetreiber und Schifffahrtgesellschaften nach oben. China Merchants verteuerten sich um 1,7 Prozent und Cosco Pacific um 1,8 Prozent; China Shipping Container zogen um 2,4 Prozent an. Im Rohstoffsektor gewannen CNOOC 1,7 Prozent und PetroChina 0,5 Prozent hinzu. Die Aktie von China Coal Energy, die demnächst in den Hang Seng Index aufgenommen werden soll, kletterte um 3,2 Prozent nach oben. Daneben profitierte der Wert des Goldminenbetreibers Zijin von einer Kaufempfehlung von BHP Paribas und stieg um 1,1 Prozent. Deutlich unter Druck gerieten allerdings die Titel der Hongkonger Immobilienkonzerne. Zuvor hatte die Regierung der Stadt erklärt, ihre Landauktionen auszuweiten und die Richtlinien für die Vergabe von Baudarlehen zu verschärfen, um damit die Preisentwicklung zu drosseln. New World Development knickten daraufhin um 4,9 Prozent ein; Sun Hung Kai Properties verbilligten sich um 4,1 Prozent und Sino Land um 5,7 Prozent.

In China legte der Shanghai Composite Index 2,1 Prozent auf 2662 Punkte zu. In Taiwan verbesserte sich der TAIEX um 0,6 Prozent auf 7941 Zähler. In Indien verlor der Sensex dagegen bislang 0,5 Prozent auf 18.083 Stellen.

Quelle: ntv.de

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