80 Dollar erreicht Öl auf Rekordkurs
13.09.2007, 10:25 UhrUngeachtet der Entscheidung der Opec für eine Erhöhung der Förderquote hat der Ölpreis ein Allzeithoch erreicht. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) US-Leichtöl stieg in New York zwischenzeitlich auf 80 US-Dollar, fiel aber später wieder auf 79,71 US-Dollar zurück. Öl der für Europa wichtigen Nordseesorte Brent befand sich ebenfalls auf hohem Niveau und notierte in London bei 76,96 US-Dollar – und damit 58 Cent höher als am Vortag.
Am Dienstagabend hatte US-Leichtöl mit 78,23 US-Dollar an der New Yorker Rohstoffbörse bereits einen Rekord-Schlussstand erreicht. Der bisherige war Ende Juli mit 78,21 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) erreicht worden. Anfang August war der Ölpreis sogar schon auf die Rekordmarke von 78,77 US-Dollar je Fass im Tageshandel geklettert. Auch Sprit und Heizöl sind teurer geworden.
Die Organisation Erdöl exportierender Staaten (Opec) hatte am Dienstag bei ihrer Sitzung in Wien beschlossen, die Fördermengen ab dem 1. November um 500.000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Experten zeigten sich allerdings skeptisch, ob dies ausreicht, um die Märkte zu beruhigen. "Das ist nicht besonders viel und eher eine kosmetische Maßnahme", sagte die Sprecherin des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV) in Hamburg, Barbara Meyer-Bukow.
Bereits in der vergangenen Woche hatte der Ölpreis um 2,66 US-Dollar angezogen. Fachleute erwarten weitere Preissteigerungen. Sie sehen eine weltweit hohe Nachfrage. Zudem steht die kalte Jahreszeit und damit die Heizöl-Saison bevor. Außerdem habe es einen deutlichen Abbau der Lagerbestände in den USA gegeben, betonte Meyer-Bukow. Dies alles treibe den Preis. Die Vorräte an Rohöl seien um 7,1 Millionen Barrel auf 322,6 Millionen Barrel gesunken, teilte das US-Energieministerium mit. Beobachter hatten lediglich mit einem Rückgang um drei Millionen Barrel gerechnet.
Preis für Heizöl auf Jahreshoch
Die Rallye an den internationalen Rohölmärkten bekommen die Käufer von Heizöl in Deutschland besonders zu spüren. Derzeit liege der Preis mit etwa 64 Euro für 100 Liter auf einem Jahreshoch, sagte der Herausgeber des Hamburger Energie-Informationsdienstes (EID), Heino Elfert. Der EID empfehle darum, derzeit nur einen Teil des Tanks zu füllen und im Januar, wenn die Nachfrage geringer sei, zu möglicherweise günstigeren Preisen nachzukaufen.
Auch die Autofahrer in Deutschland müssen mit steigenden Spritpreisen klarkommen. Nach Berechnungen des ADAC vom Mittwoch kostete der Liter Superbenzin im Schnitt mit 1,367 Euro etwa 0,7 Cent mehr als in der Vorwoche. Diesel wurde um fast einen Cent teurer und kostet 1,179 Euro. Der Automobilclub hält dieses Niveau für zu hoch und rät Autofahrern zum Preisvergleich. Dies schone den Geldbeutel und fördere den Wettbewerb.
Quelle: ntv.de