Schwache Einkaufsmanagerindizes aus China unterstreichen die Sorge der Anleger vor einer Abschwächung der Weltkonjunktur. Die Nachfrage an den Rochstoffmärkten sinkt, die Preise fallen - auf breiter Front.

Aus Furcht vor einer rückläufigen Nachfrage haben sich einige Anleger aus einigen Rohstoff-Märkten zurückgezogen. Das Nordsee-Öl Brent verbilligte sich um 0,7 Prozent auf 99,72 Dollar je Barrel. Die Sorte WTI aus den USA kostete mit 88,54 Dollar 0,7 Prozent weniger als am Vortag. Kupfer notierte 1,5 Prozent tiefer bei 6830,0 Dollar je Tonne. Die Feinunze Gold wurde in London mit 1408,00 Dollar gefixt - nach 1424,50 Dollar am Montag. Ein Kilogramm Gold kostete 34.500,00 Euro.

Die Anleger befürchten ein Ende des Rohstoff-Superzyklus, der in den vergangenen Jahren von der steigenden Nachfrage aus China untermauert wurde.

Die chinesischen Konjunkturdaten seien schlechter ausgefallen als erwartet, sagte Analystin Natalie Rampolo von der ANZ Bank. "Sie deuten auf ein langsameres Wachstum im zweiten Quartal hin." Rohstoff-Experte Tetsu Emori von Astmax Investments warnte jedoch davor, den Rückgang des Einkaufsmanagerindex überzubewerten. Schließlich liege er immer noch über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Er rate dazu, Kurs-Rücksetzer zum Einstieg in die Rohstoffmärkte zu nutzen.

Der vorläufige Einkaufsmanagerindex der Großbank HSBC sank auf 50,5 Punkte von 51,6 Punkten im Vormonat. "Wachstumswunder aus China scheinen nicht ins Haus zu stehen", urteilte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank. "Wir müssen uns wohl damit abfinden, dass die Expansion des chinesischen BIP im 1. Halbjahr gemessen an den Erwartungen enttäuschen dürfte."

China leidet mehr unter den Auswirkungen der europäischen Schuldenkrise und der lahmenden Erholung in den USA als gedacht. Im ersten Quartal verbuchte das Reich der Mitte ein BIP-Wachstum von 7,7 Prozent. Ökonomen hatten mehr erwartet.