Marktberichte

Förderländer reden Preise hoch Ölpreis bald bei 100 Dollar?

Nach Saudi-Arabien redet auch Libyen den Ölpreis nach oben. Bis zu 100 Dollar je Barrel seien noch in diesem Jahr denkbar, hieß es von Vertretern des staatlichen Ölkonzerns National Oil. Auch die Notierungen von Gold und Kupfer zogen an.

Libyens Machthaber Gaddafi bilanziert und könnte denken: Der Ölpreis ist mir noch zu niedrig. (Archivbild)

Libyens Machthaber Gaddafi bilanziert und könnte denken: Der Ölpreis ist mir noch zu niedrig. (Archivbild)

(Foto: picture alliance / dpa)

Politische Börsen haben zwar kurze Beine, Kursbewegend sind sie dennoch, wie das Beispiel Ölpreis zeigt. Aussagen von Vertretern führender Ölförderländer über einen steigenden Preis des Rohstoffs haben dessen Notierung nach oben getrieben. Das Fass US-Öl der Sorte WTI verteuerte sich am Dienstag um ein Prozent auf 83,75 Dollar, der Preis für die gleiche Menge Brent stieg um 0,8 Prozent auf 85,28 Dollar.

Der Chef des staatlichen libyschen Ölkonzerns National Oil Corporation, Shokri Ghanem, hatte zu Reuters gesagt, er rechne damit, dass der Ölpreis zum Jahresende näher als bislang an 100 Dollar liegen werde. Für die Produzentenländer seien Ölpreise von 100 Dollar angesichts des schwachen Dollar und steigender Nahrungsmittelpreise vorteilhafter, sagte der Manager weiter.

Ölpreis "stark geredet"

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Am Montag hatte bereits ein Vertreter Saudi-Arabiens Preise von 70 bis 90 Dollar als für Verbraucher angemessen bezeichnet. Zuvor hatte das Land diese Spanne mit 70 bis 80 Dollar angegeben. "Da Saudi-Arabien der wichtigste und einflussreichste Ölproduzent der Opec ist, dürfte diese Haltung auch von den anderen Opec-Mitgliedern übernommen werden", hieß es in einem Marktkommentar der Commerzbank. "Einige Kartellmitglieder fordern schon seit geraumer Zeit ein deutlich höheres Preisniveau. Der schwache US-Dollar macht in den Augen der Ölproduzenten einen höheren Ölpreis erforderlich, um die Kaufkraft ihrer Öleinnahmen zu erhalten."

Kupfer teurer

Die Erwartung einer anhaltend starken Nachfrage aus China trieb laut Händlern den Kupferpreis nach oben. Die Tonne des Industriemetalls verteuerte sich um 1,3 Prozent auf 8404 Dollar. Laut der staatlichen chinesischen Beratungsgesellschaft Antaike wird der Kupferverbrauch in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft im kommenden Jahr die einheimische Produktion voraussichtlich um 2,44 Millionen Tonnen übertreffen. In diesem Jahr wird diese Differenz den Angaben zufolge mit 2,25 Millionen Tonnen erwartet.

Gold wieder sicherer Hafen

Vor Beginn der Sitzung der US-Notenbank (Fed) haben sich Anleger zudem mit Gold eingedeckt. Die Feinunze des Edelmetalls verteuerte sich um 0,5 Prozent auf 1356,30 Dollar. Damit lag die Notierung rund 20 Dollar unter ihrem Mitte Oktober erreichten Rekordhoch von 1387,10 Dollar.

Am Dienstag beginnt die Sitzung der US-Notenbank (Fed). Eine Entscheidung zu zinspolitischen oder geldpolitischen Schritten wird am Mittwochabend bekanntgegeben. Im Raum stehen Anleihekäufe der Fed von mindestens 500 Mrd. Dollar.

Quelle: ntv.de, rts/dpa/DJ

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